Neues Internetportal Netzwerk Hören informiert Menschen mit Hörschädigung
Seit September 2016 informiert das neue Internetportal www.hoeren.saarland hörgeschädigte Menschen und ihre Angehörigen über das medizinische und touristische Angebot im Saarland. Das Portal dient allen Menschen mit Hörschädigung dazu, umfangreiche Informationen über die medizinische Versorgung mit Cochlea Implantat (CI) zu erhalten und bei Hörproblemen kompetente Kliniken und Dienstleister im Saarland zu finden. Darüber hinaus zeigt es die vielen Freizeitmöglichkeiten im Saarland auf und berücksichtigt vorrangig Angebote, die sich für Hörgeschädigte besonders gut eignen.
Ministerin Anke Rehlinger sieht das Portal als wesentliches Kommunikations- und Informationsmedium für alle Menschen mit Höreinschränkung und Fachexperten, wie Mediziner, Audiotherapeuten, Pädagogen etc. Die umfangreiche Darstellung von medizinischer und touristischer Kompetenz im Bereich Hören ist deutschlandweit einmalig.
Eine vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr in Auftrag gegebene Studie hatte gezeigt, dass das Saarland unter anderem bei Erkrankungen des Ohres und der Augen besonders gut aufgestellt ist. Vor allem bei der Behandlung mit Cochlea-Implantaten prognostizierte die Studie dem Saarland gute Chancen für den Aufbau von international wettbewerbsfähigen Dienstleistungen im Bereich Gesundheitstourismus. Mit dem „Netzwerk Hören“ erfolgte die Pilotphase für die Umsetzung der Studienerkenntnisse zur Weiterentwicklung des Medizin- und Gesundheitstourismus im Saarland.
„Mit dem Start des neuen Internetportals können wir das volle Spektrum des ‚Netzwerk Hören‘ zur Verfügung stellen. Die Plattform bündelt Informationen über die medizinischen Dienstleistungen der Netzwerkpartner und weist auf den neuesten Forschungsstand im Saarland hin. Gleichzeitig ist das Online-Portal die erste Plattform, die über das saarländische Urlaubs- und Freizeitangebot für Menschen mit Hörschädigung informiert. Damit spricht die Website besonders Patienten an, die sich mehrfach und über längere Zeiträume im Saarland aufhalten und die an Stadtführungen, Konzerten oder sonstigen Freizeitangeboten interessiert sind. Genauso richtet sich das Portal aber auch an saarländische Hörgeschädigte oder etwa potenzielle Urlauber, die unabhängig vom medizinischen Angebot ins Saarland reisen möchten,“ so Ministerin Rehlinger.
Alle medizinischen Angebote werden unter „gut versorgt“ abgebildet. Die beiden am Netzwerk Hören beteiligten HNO-Kliniken werden mit ihrem Leistungsangebot dargestellt. Während die MediClin Bosenberg Kliniken St. Wendel auf die Rehabilitation von Cochlea Implantat-Patienten spezialisiert sind, hält das Universitätsklinikum des Saarlandes ein breites Spektrum an medizinischer Versorgung für Hörgeschädigte vor.
Der Menüpunkt „Netzwerk Hören“ hält neben Projektinformationen auch neueste Forschungen bereit. Außerdem wird ein Forum zum Austausch angeboten. Unter „Leben mit dem CI“ sagt Steffen Kintzelt, selbst CI-Träger, „Der Erfahrungsaustausch mit einem anderen Patienten vor der Entscheidung war ein wichtiger Schritt. Das war der Wendepunkt, der mir die Angst genommen und in Hoffnung verwandelt hat“. Er möchte heute auf sein CI nicht mehr verzichten. Insgesamt machen vier Experten- und Patientengeschichten anderen Betroffenen Mut, sich mit dem Thema auseinander zusetzen und geben wichtige Informationen rund um die Versorgung mit einem Cochlea Implantat.
Für unbeschwertes Urlaubs- und Freizeitvergnügen bündelt das Portal unter „Saarland entdecken“ und „Info“ alle Informationen, die für Menschen mit Hörschädigung nützlich sind. Dabei zeigt es von der unbeschwerten Anreise bis zur Übernachtungsmöglichkeit auf, wo bereits hörfreundliche Angebote vorhanden sind. Patienten finden dort kliniknahe Wander- und Radfahrmöglichkeiten inklusive Radverleih.
Im Bereich „Kultur und Freizeit“ sowie unter „barrierefrei unterwegs“ werden hörfreundliche Einrichtungen und Angebote vorgestellt.
Der Veranstaltungskalender ist eine gute Informationsquelle für Hörgeschädigte und Fachexperten. Von der Stadtführung mit Höranlage bis zum CI-Symposium werden alle Veranstaltungen aufgeführt. Damit soll eine saarlandweite Bündelung von hörfreundlichen Angeboten erreicht werden.
Das Internetportal erfüllt die Elemente der Barrierefreiheit nach den Richtlinien des WCAG 2.0 und enthält eine Vorlesefunktion. Als weitere Schritte in Richtung Barrierefreiheit sind thematisch aufbereitete Kurzfilme in Gebärdensprache und die Übersetzung der Texte in Leichte Sprache geplant.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.hoeren.saarland
Quelle: Netzwerk Hören, c/o Tourismus Zentrale Saarland GmbH