Nordrhein-Westfalen mit dem Fahrrad entdecken

Radfahren im Urlaub ist im Trend: Etwa die Hälfte aller Deutschen kann sich vorstellen, in Zukunft einen Radurlaub zu unternehmen, so ergab die Studie "Radreisen der Deutschen 2010" des Marktforschungsunternehmens Trendscope. Fragt man die deutschen Radurlauber, wollen über 86 Prozent ihren Urlaub auf zwei Rädern im eigenen Land verbringen. Nordrhein-Westfalen ist für Ausflügler und Radurlauber genau die richtige Adresse. Mit einem 13.800 Kilometer langen Radverkehrsnetz, das alle Städte und Gemeinden des Landes mit einer einheitlichen Wegweisung verbindet, mit mehr als 500 Bett & Bike-Betrieben und mit zahlreichen ausgezeichneten Radrouten ist Nordrhein-Westfalen sogar das Fahrradland Nummer eins in Deutschland.

Auch die Fahrradhauptstadt der Republik liegt in NRW: Nirgendwo sonst gibt es so viele Fahrräder wie hier - immerhin fast doppelt so viele wie Einwohner. Die 3.500 Räder fassende Radstation am Hauptbahnhof ist die größte in Deutschland, auch eine Fahrradwaschanlange gehört dazu. Zu entdecken gibt es in der Stadt viel. Die Fahrradroute "Skulpt(o)ur" etwa bietet sattelfesten Kunstfans die Möglichkeit, Kunst im öffentlichen Raum zu entdecken, die überwiegend in der alle zehn Jahre stattfindenden Ausstellungsreihe "skulptur projekte" entstanden ist. Bei Münster Marketing ist für 5 Euro das Broschürenpaket "Radtouren in Münster" erhältlich, das Radfahrer auf den vier schönsten Stadttouren begleitet.

Doch auch in anderen Städten Nordrhein-Westfalens lohnt sich eine Exkursion mit dem Fahrrad. Gleich für ganze Familie bietet sich die Radtour "Das grüne Netz" in Bielefeld an. Die 25 Kilometer lange Route durch die Innenstadt führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Eine 24-seitige Broschüre mit herausnehmbarer Radwanderkarte dazu ist bei Bielefeld Marketing erhältlich.

Ganz praktisch ist das Angebot "Fahrradverleih im Einweg-Mietsystem", das es seit einigen Monaten in der "RadRegionRheinland" gibt. KölnTourismus gehört zu den Gründungsmitgliedern dieses Tourismusprojektes und so beteiligt sich auch die größte Radstation des Rheinlandes in Köln an dem Angebot, mit dem Radler ein Fahrrad an der einen Station ausleihen und an einer anderen wieder zurückgeben können. Sehr gut für Kinder geeignet ist die Kölner Tour "Dat Wasser vun Kölle is joot". Die 28 Kilometer lange Tour passiert den Rhein, verschiedene Brunnen und Seen.

Von Köln aus gelangen Radfahrer über den Rheinradweg oder den Erlebnisweg Rheinschiene nach Bonn, das sich ebenfalls an dem flexiblen Leihsystem der "RadRegionRheinland" beteiligt. Wenn die Waden es dann noch hergeben, können Radler sich auf eine der lokalen Routen der Beethovenstadt begeben, etwa auf die Museumsroute, die auf einer Länge von zwölf Kilometern die musealen Highlights Bonns verknüpft.

Flexibles Verleihsystem: Davon verstehen auch die Niederrheiner etwas. Insgesamt 1.000 apfelgrüne NiederrheinRäder warten in ihrer zweiten Saison darauf, gefahren zu werden. Buchbar sind sie an den mehr als 50 Verleihstationen oder im Internet. Im Portal können Aktive mit einem Tourenplaner ihr persönliches Tourenprogramm zusammenstellen. In der Freizeitregion Heinsberg bietet das in Belgien und in den Niederlanden so beliebte Knotenpunktsystem beste Orientierung. Beim "Radeln nach Zahlen" weisen 90 Knotenpunkte den Weg. Mit dem System sind auch Abstecher in die Umgebung möglich; 25 der 90 Knotenpunkte sind mit denen der Nachbarländer verknüpft.

Unumstrittene Königin unter den unzähligen deutschen Radrouten ist die "100 Schlösser Route" im Münsterland. Auf einer Länge von 960 Kilometern bewegt sie sich durch die Parklandschaft der Region, vorbei an romantischen Burgen, Wasserschlössern und Herrenhäusern, aber auch an imposanten Schlossgärten und Parkanalagen. Bei der beliebten Route haben Radtouristen die Wahl zwischen der gesamten Strecke, einzelnen Teilstrecken oder vier in sich abgeschlossenen Rundkursen. Eine Neuauflage der Radplanungskarte zur "100 Schlösser Route" sowie Pauschalangebote gibt es beim Münsterland e.V..

Im Sattel eines Fahrrades können aktive Urlauber die Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebiets wohl am besten erkunden. Zu den radtouristischen Highlights der Region gehören zweifellos die Route der Industriekultur per Rad, die unter anderem am Welterbe Zeche Zollverein, dem Gasometer Oberhausen und am Deutschen Bergbau Museum in Bochum vorbeiführt, sowie der RuhrtalRadweg. Der 230 Kilometer lange RuhrtalRadweg gehört als Vier-Sterne-Qualitätsroute sogar zu den sechs meist befahrenen Radfernwegen in Deutschland (www.ruhrtalradweg.de). Voraussichtlich 2012 wird die Römer-Lippe-Route die Metrolope Ruhr um einen weiteren Radfernweg bereichern. Ausführliche Infos zum Fahrradfahren im Revier gibt es bei RuhrTourismus.

Seit kurzem sind im Sauerland die etwa 40 ausgearbeiteten Strecken für E-Bikes befahrbar. Die abwechslungsreichen Touren sind speziell auf die hochmodernen Elektro-Fahrräder abgestimmt. Sauerland Tourismus hat für Aktive spezielle E-Bike-Pakete geschnürt. Auch Rennradfahrer kommen in der Region auf ihre Kosten. 70 Touren auf insgesamt 5.000 Kilometern stehen auf dem Portal der Bike Arena Sauerland als GPS-Tracks, Roadbooks oder Karten zum Download zur Verfügung. Wer mag, kann bei seinen sportiven Entdeckungsfahrten einen Rennrad-Guide buchen, der die knackigsten Anstiege und rasantesten Abfahrten kennt. Mountainbiker finden in der Bike Arena ebenfalls ihr optimales Revier.

Der SauerlandRadring spricht unter dem Motto "Unterwegs auf alten Bahntrassen" Familien und Tourenradler an. Er führt auf 84 Kilometer größten Teils über ehemalige Eisenbahnstrecken und ist somit weitgehend steigungsarm. Auf der Strecke liegen Museen, technische Denkmäler und sogar ein langer Fledermaustunnel. Bahnstrecken für Zweiräder bietet auch die "BahnRadRoute Weser-Lippe" in der Region Teutoburger Wald. Hier rollen die Züge allerdings noch und bieten Radfahren somit ein Höchstmaß an Flexibilität. So können einige Etappen oder der Rückweg mit dem Zug bewältigt werden. Die über 300 Kilometer lange Strecke führt auf alten Hansewegen von der Altstadt Bremens bis zur alten Bischofsstadt Paderborn. Die Kombination aus Fahrrad- und Bahnfahren wird auch in der Region Siegerland-Wittgenstein angeboten. Der "Bahn & Bike-Führer Rothaarbahn und Obere Lahntal-Bahn" beschreibt unter anderem sechs Radwege der Region; erhältlich ist er beim Touristikverband Siegerland-Wittgenstein.

Für sportlich ambitionierte Radfahrer - oder aber für Nutzer von Elektrofahrrädern - bietet sich die Eifel-Höhen-Route an. Sie führt rund um den Nationalpark Eifel und passiert sehenswerte Eifelorte wie Blankenheim, Hellenthal und Monschau. Glänzende Aussichten bieten auf dieser Radtour die "Eifel-Blicke", ausgewiesene Aussichtspunkte mit unverwechselbaren Fernblicken. EifelTourismus bietet zur Eifel-Höhen-Route eine Pauschale an. Über Berg und Tag gehen auch einige Routen, die die Naturarena Bergisches Land in der Broschüre "Berg.etappen" zusammengefasst hat. Die Broschüre enthält insgesamt 14 Tourentipps zum Radfahren sowie Hinweise auf Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecken, zum Beispiel auf der 40 Kilometer langen "Fachwerkroute". Interessierte erhalten sie kostenlos im Netz unter www.naturarena.de.

Im Jahresverlauf dürfen sich Radfahrfans auf viele spezielle Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen freuen. Höhepunkt im Veranstaltungskalender am Niederrhein ist zum Beispiel der Niederrheinische Radwandertag, der alljährlich am ersten Sonntag im Juli stattfindet. Über 70 Städte und Gemeinden in der gesamten Region beteiligen sich daran. Darüber hinaus stehen im Sommer einige autofreie Sonntage auf dem Programm, an dem Radler die Straße ganz für sich haben. Das größte Fahrrad-Event dieser Art in Nordrhein-Westfalen ist das "Sattelfest" zwischen Soest und Hamm, zu den weiteren Highlights gehören "Lahntal Total" und "Siegtal pur" in der Region Siegerland-Wittgenstein.

Weitere Informationen zum Thema "Radfahren in Nordrhein-Westfalen" stehen auf der Homepage des Tourismus NRW e.V. unter www.nrw-tourismus.de.

Quelle: Tourismus NRW e.V.

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