Renaissance und Reformation

Im Lutherjahr 2017 verdient das Sächsische Elbland besondere Beachtung. Hier, in der bedeutenden Kulturlandschaft rund um Dresden, fasste die Reformation Fuß. Das Vordringen und die Übernahme des florierenden katholischen Bistums Meißen war ein Meilenstein für die Bewegung. An Originalschauplätzen in Torgau, Meißen und Pirna sowie im Ort Weinböhla erinnern sehens- und hörenswerte Ausstellungen und Veranstaltungen an eine bewegte Epoche.

Torgau: auf Luthers Spuren

Torgau ist die prächtige Residenzstadt im Sächsischen Elbland. Martin Luthers neue Lehre fiel hier auf fruchtbaren Boden. So wurde Torgau eine der wichtigsten Wirkungsstätten des Theologen und politisches Zentrum der Reformation. Hier wurde die erste Taufe nach evangelischem Ritus vollzogen, die erste Predigt in deutscher Sprache gehalten und hier weihte Luther den weltweit ersten evangelischen Kirchenneubau: die Torgauer Schlosskapelle auf Schloss Hartenfels. Auch fand hier Katharina von Bora, die Ehefrau Luthers, ihre letzte Ruhe. In der Stadtkirche St. Marien ist ihr Epitaph zu besichtigen.

Schloss Hartenfels nimmt im Torgauer Lutherjahr eine besondere Rolle ein: Im Januar wird das Gedenkjahr hier mit der Marienvesper von Claudio Monteverdi unter musikalischer Leitung Gregor Meyers eröffnet. Vom 19. Mai bis 31. Oktober lädt die Ausstellung „Torgau – Residenz der Renaissance und Reformation“ in den Schlossräumen zum Streifzug durch die Geschichte. Und vom 5. bis 8. Oktober wird mit einem geistlich-künstlerischen Fest der Weihe der Schlosskirche gedacht.

An weiteren Orten der Residenzstadt folgen musikalische Lesungen, Konzerte und vieles mehr. Dazu zählen der Friedenslauf von Rom über Torgau nach Wittenberg im Mai, die Torgauer Festwoche der Kirchenmusik im Juni 2017 und der Katharina-Tag, ebenfalls im Juni. Und in der Alten Superintendentur, in der einst die Torgauer Artikel verfasst wurden, können Besucher im Lutherzimmer Vers für Vers die Bibel abschreiben. Das Projekt läuft seit Beginn der Lutherdekade 2008. Eine multimediale Ausstellung zur Reformationsgeschichte rundet das Erlebnis ab.

Meißen: Streifzüge durch Reformation und Gegenreformation mit Bischof Benno

1539 hielt die Reformation in der heute für feines Porzellan verehrten Stadt Meißen Einzug. Symbolhaft dafür steht die Zerstörung eines Heiligengrabes im Meißner Dom: Bischof Benno von Meißen (1010-1106) wurde 1523 heiliggesprochen. Luther lehnte die Heiligenverehrung ab und sprach sich auch gegen die seit dem 13. Jahrhundert bezeugte Verehrung des Grabes Bennos aus. Kurz darauf wurde die Grabstätte zerstört. Seine sterblichen Überreste sollten in die Elbe geworfen werden, wurden jedoch rechtzeitig in Sicherheit gebracht und später nach Bayern überführt. Im Kontext der Gegenreformation wurde der Heilige Benno zum Stadtpatron Münchens und Landespatron Bayerns ernannt. Seine „Rückkehr“ erfolgte mit der Wiederbelebung des Katholizismus in Sachsen im 18. Jahrhundert. Heute ist Benno Schutzpatron des Bistums Dresden-Meißen.

2017 zeigt die Albrechtsburg in Meißen mit ihrem berühmten Dom, dem einstigen Bischofssitz Bennos, eine Ausstellung über das Leben und Wirken des Geistlichen. „Ein Schatz nicht von Gold. Benno von Meißen – Sachsens erster Heiliger“ erzählt vom 12. Mai bis 5. November 2017 seine Geschichte im Kontext von Macht, Glaube, Streit, Politik und nicht zuletzt von Reformation und Gegenreformation.

Pirna: Einladung ins Tetzelhaus

Der Ablassprediger Johann Tetzel gilt als Antagonist Luthers. Einige Quellen nennen Pirna als seinen Geburtsort. 1465 soll der Dominikanermönch in der Schmiedestraße 19 geboren sein. Im Rahmen von Stadtführungen ist das „Tetzelhaus“ zu besichtigen. 1381 erbaut, besitzt es die älteste mittelalterliche Bohlenstube Sachsens und den zweitältesten Dachstuhl Pirnas. Interessierte können von Ostern bis September jeweils am letzten Sonntag im Monat sowie am 31. Oktober 2017 an der Führung „Pirna und die Reformation in Sachsen“ teilnehmen. Der Altstadtrundgang führt unter anderem auch zur Marienkirche, die in katholischer Zeit begonnen und erst nach der Reformation fertiggestellt wurde.

Weinböhla: zu Gast bei Luthers Hochzeit

Auch andernorts wird im Sächsischen Elbland der Reformation gedacht. Weinböhla gestaltet am 13. Mai 2017 die Hochzeitsfeier von Martin Luther und Katharina von Bora musikalisch nach. Die Heirat eines ehemaligen Mönches mit einer entlaufenen Nonne sorgte unter Zeitgenossen für Entsetzen. Zwei gottgeweihte Menschen brechen ihr Gelübde: Selbst Freunden des Reformators war das zu viel. Luther ließ sich jedoch nicht umstimmen und trat am 13. Juni 1525 vor den Traualtar der Stadtkirche Wittenberg, um die 16 Jahre jüngere Katharina zu ehelichen. In Weinböhla wird das Ereignis als Wandelkonzert zelebriert: mit geistlicher Hochzeitsmusik des Berliner Ensembles „Capella de la Torre“ in der St. Martinskirche, Renaissancetanz der Nürnberger Tanzkünstler „Les Apricots“ im Zentralgasthof und festlichem Ausklang im historischen Weinböhlaer Weingut Peterkeller.

Eine Übersicht über diese und weitere Veranstaltungen sowie Sonderausstellungen im Lutherjahr 2017 liefert der Tourismusverband Sächsisches Elbland im Internet unter www.elbland.de.

Quelle: Tourismusverband Sächsisches Elbland e.V.

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