Schneesicherheit, gut präparierte Pisten und geeignete Abfahrten

Es müssen nicht immer die Alpen sein: Wer Ski fahren will, findet auch in den deutschen Mittelgebirgen gute Bedingungen für den Wintersport. Dass selbst Profis die Verhältnisse schätzen, zeigt unter anderem das Snowboard-World-Cup-Finale der FIS, das am 14. März 2015 in Winterberg ausgetragen wird. Ein so hochkarätiger alpiner Event im Sauerland? Aktuell laufen die Schnee-Erzeuger wieder auch Hochtouren. Um die Schneesicherheit und Pistenqualität machen sich weder Profis, noch Touristiker Sorgen.

Im Unterschied zu alpinen Skiwettkämpfen, hat die FIS für Snowboardraces andere Anforderungen gesetzt. 120 bis 180 Meter Höhenunterschied muss ein Hang laut Wettkampfordnung für einen Parallel Slalom haben, 250 bis 450 Meter lang und 30 Meter breit sein. Die Hänge im Mittelgebirge sind demnach perfekt geeignet. Eine gute, dick mit Schnee bedecke und hart präparierte Piste ist es, was die Raceboarder erwarten.

Die natürliche Schneesituation im Mittelgebirge ist eher wechselhaft, doch oberhalb von 600 Metern Höhe kann es durchaus dauerhaft winterlich sein. Insbesondere in geschützten Langen bleibt der Schnee lange liegen. Standorte, die vor Wind, Sonne und Regen geschützt sind, sind besonders schneesicher. Der Nordhang des Kahlen Astens beispielsweise kann sich aufgrund seiner Topografie durchaus mit einer 200 Meter höher gelegenen Südhangpiste vergleichen. Auch die von den Organisatoren gewählte Wettkampfstrecke, der Poppenberghang im Skiliftkarussell Winterberg erfreut sich einer ähnlich geschützten Lage.

Zur natürlichen Schneesicherheit hinzu kommt Unterstützung durch technische Beschneiung, konventionell und neuerdings auch unabhängig von der Außentemperatur. 330 Schnee-Erzeuger gibt es in der Ferienwelt Winterberg. Die neue Scherbeneisanlage produziert bei Temperaturen in Grenzbereichen, wenn die konventionelle Schnee-Erzeugung nicht möglich ist. Sie wird nur punktuell eingesetzt, ist aber ein großer Schritt in Richtung Sicherung von Veranstaltungen wie dem Snowboard World Cup.

„Hier in Winterberg stehen eigentlich alle Vorzeichen auf ‚perfekt‘“, ist sich Andreas Scheid, Cheftrainer Snowboard Germany, sicher. Schneeproduktion sei ein keine Besonderheit der Mittelgebirge. Große Skigebiete in den Alpen beschneien bis zu 100 Prozent ihrer Pisten. Und Profis sind es gewohnt, auf Kunstschnee zu fahren. Wettkämpfe werden kaum noch auf Naturschnee ausgetragen. „Für uns hat der Naturschnee eigentlich mehr Schwachstellen als der Kunstschnee“, so Scheid.

In Sachen Schneeproduktion und Schneemanagement haben sich die Sauerländer Liftbetreiber über Jahre hinweg hohe Kompetenz angeeignet. Darum ist die Wintersportqualität sprunghaft gestiegen. Und auch die Kontinuität des Angebots. Seit die Region ab Mitte der 90er Jahre immer mehr in die künstliche Beschneiung investiert hat sind die Betriebstage in den hoch gelegenen Skigebieten mit 80 bis 110 Tagen pro Saison so hoch wie noch nie zuvor. Die Saison reicht in der Regel von etwa Mitte Dezember bis Mitte März. Meist wird dieses Ziel durchgehend erreicht.

Auch vor dem Hintergrund des Klimawandels darf sich die Region durchaus als schneesicher bezeichnen. Langjährige Statistiken über mehr als 50 Jahre hinweg belegen: Insgesamt lässt sich keine eindeutige Tendenz einer Verminderung der Schneehöhen zu erkennen ist. Vielmehr sind es Phasen von rund zehn bis 15 Jahren mit mehr oder mit weniger Schnee, die sich in den Statistiken in Form von „Wellen“ darstellen und miteinander abwechseln. Derzeit ist im Vergleich zu den 90er Jahren wieder eine kältere Phase zu verzeichnen.

„Die Ausrichtung des Snowboard World Cups ist für uns eine Riesenchance, die Qualität unserer Wintersportangebote unter Beweis zu stellen“, ist Tourismusdirektor Michael Beckmann überzeugt. Insbesondere in der Nachsaison herrschten oftmals sehr gute Bedingungen. Dies gelte es den Gästen vor Augen zu führen.

Was sich allerdings immer deutlicher abzeichnet ist eine Verschiebung der schneesicheren Zeit. Als schneesicherster Monat galt über lange Jahre hinweg der Februar. Aktuelle Statistiken zeigen: Inzwischen liegt im März der beste Schnee – für den Snowboard World Cup käme das gerade recht. Das große Plus der Region ist jedoch die Nähe zu den Ballungsräumen. Das garantiert viele Besucher und super Stimmung.

Mittelgebirge liegen unterhalb von 1500 Meter, der höchste Punkt der Ferienwelt ist mit 840,7 Meter der Kahle Asten. Das sind nicht unbedingt alpine Verhältnisse. In den Höhenlagen um Winterberg beträgt der Schneeanteil am Gesamtniederschlag von Dezember bis März 50 Prozent. Je nach Großwetterlage liegt der Schnee über längere Zeit hinweg oder bleibt nur kurz erhalten. Bei der Beurteilung der Schneesicherheit kommt es schon auf wenige Höhenmeter an. Während sich in den mittleren Lagen eine Schneedecke nur kurzfristig hält, kann es oberhalb von 600 Metern Höhe dauerhaft winterlich sein.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.winterberg.de

Quelle: Ferienwelt Winterberg