Studie zur Burnout-Prävention erfolgreich an den Start gegangen
In Kooperation mit der Barmer GEK führt die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität eine randomisierte Studie mit über 80 Patienten durch, um die Wirksamkeit von Moor bei Stress- und Burnout-Syndromen zu belegen. Das Motto: "Im Moor zum inneren Gleichgewicht". Die ersten beiden Gruppen sind jetzt im Frühjahr zu Gast in Bad Aibling, die nächsten beiden Gruppen kommen im Oktober und November. Anhand eines diffizilen Fragebogens wählte man unter den Bewerbern jene Menschen aus, die unter ersten Stresssymptomen leiden. Ergebnisse werden Anfang 2015 erwartet.
Anfang März ging die erste Gruppe mit 21 Probanden und Ende März die zweite Gruppe mit 22 Probanden in der oberbayerischen Kurstadt an den Start. Sie sind zwischen Ende 40 und Ende 50 Jahre alt, meist weiblich und aus ganz Deutschland angereist. Alle stehen sie im Berufsleben. Etwa ein Viertel von ihnen ist selbstständig. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.
Am Ende der drei Wochen dauernden Präventionsmaßnahme zeigten sich die Teilnehmer der ersten Gruppe durchweg positiv gestimmt. Sie lernten, anders mit sich umzugehen. Sie erinnern sich gegenseitig an das neu Gelernte und begannen, ihre Muster zu verändern. Die Teilnehmer der zweiten Gruppe äußerten sich ähnlich positiv. Die Mooranwendungen mit Nachruhe und anschließender Massage stehen innerhalb dieser Studie im Mittelpunkt der durchgeführten Therapien, sie finden zweimal wöchentlich im Wechsel mit Muskelrelaxation statt. Maßnahmen wie Bewegungstrainings, Rücken- und Atemschulung, Yoga und Qi Gong sowie Stressmanagement sind wichtige Begleittherapien. Beim Stressmanagement mit Psychologen wird etwa auch Delegieren und Abgrenzen gelernt.
Wer hier teilnimmt „soll seine Stresssymptome früh erkennen und lernen, wie sie verarbeitet werden können“, sagt Studienleiter Dieter Frisch von der LMU München. „Gut angenommen werden die Yoga-, Hatha-Yoga und Qi Gong-Seminare.“ Um Erfolge ausmachen zu können, werden wöchentlich Sprechstunden abgehalten. Ziel der Präventionsmaßnahme soll auch sein, „ausgewählte Techniken zu lernen, um sie zu Hause regelmäßig anwenden zu können“, betont Frisch. Während die erste Gruppe abreiste trafen bereits die Probanden der zweiten Gruppe in der Stadt ein.
Nach etwa vier bis fünf Wochen nach Abschluss der dreiwöchigen Studie werden die Teilnehmer telefonisch kontaktiert, um nachhaltige Ergebnisse abzufragen. Erst nach Abschluss der dritten und vierten Gruppe im Oktober und November kann das Team der LMU München auswerten.
Moor ist ein natürliches Heilmittel mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften. Mit dieser Studie möchte die LMU herausfinden, „in welchem Umfang sich die geplanten Anwendungen positiv auf psychologische Stressparameter auswirken“, so Prof. Schuh, Akademische Direktorin am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung an der LMU. Und wo sonst, als im ältesten und Moorheilbad Bayerns, könnte eine solche Studie durchgeführt werden. Sämtliche Kosten für Arzt und Anwendungen wurden von der Barmer GEK übernommen und Zuschüsse gab es für die Übernachtung. Kurorte verfügen nicht nur über eine gute Infrastruktur für Urlaub und Freizeit, sie versuchen auch dem Trend nach mehr Ruhe und Ausgeglichenheit mit modernen Methoden Rechnung zu tragen.
Eine neueste Erhebung der Jahre 2011/2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) belegt, dass sich die Anforderungen aus Arbeitsinhalt und -organisation zum Teil auf hohem Niveau stabilisiert haben. Andere Stressstudien zeigen, dass 70 Prozent der berufstätigen Bevölkerung gestresst sind und dass sich insbesondere Frauen und die „Sandwich-Generation“ in den mittleren Altersgruppen zwischen 25 und 55 erschöpft und ausgebrannt fühlen.
Quelle: HEISS PUBLIC RELATIONS