Über Stock und Stein - 5 Mehrtageswanderungen vom Bayerischen Wald bis Südtirol
Wer eine Mehrtagestour unternimmt, sucht nicht allein die sportliche Herausforderung. Oft geht es darum, den Alltag hinter sich zu lassen, eine Region mit allen Sinnen zu entdecken und so wieder ein wenig zu sich selbst zu finden. Der Schwierigkeitsgrad hingegen ist (fast) Nebensache, vielmehr der Weg das Ziel – egal ob auf einer leichten Strecke oder gar einem anspruchsvollen Abenteuer. Erlaubt ist, was gut tut und die eigene Kondition zulässt. Die Belohnung in Form von weiten Gipfelpanoramen, wilden Gebirgsbächen, glasklaren Bergseen und blühenden Almwiesen ist übrigens allen fünf folgenden Routenvorschlägen gemein.
Fünf Orte, drei Etappen, eine Challenge: Arlberg Trail in St. Anton am Arlberg, Tirol
Sportliche Herausforderung für Alpinisten – der grenzüberschreitende Arlberg Trail in der Passregion zwischen St. Anton am Arlberg in Tirol und Lech/Stuben in Vorarlberg hat eine Gesamtlänge von 52 Kilometern, wovon knapp ein Fünftel per Seilbahn zurückgelegt wird. Das Besondere: Mit dem neuen Weitwanderweg „wachsen“ die Orte der österreichischen Ski-Arlberg-Region nun auch im Sommer zusammen.
Und so erlaufen sich Outdoor-Fans an je einem Tag bei spektakulärer Aussicht die durchgängig beschilderten Strecken von St. Anton nach Stuben, von Stuben nach Lech sowie von Lech nach St. Anton. Gestartet werden kann die mittelschwere Wanderung von allen drei Talorten aus, Alternativrouten sind vorhanden. Die reine Gehzeit beläuft sich auf 18 Stunden bei 6.038 Höhenmetern (9.550 inkl. Bergbahn).
Buchbar ist das Angebot mit eigenem Arlberg-Trail-Ticket, Drei- oder Vier-Sterne-Hotels nach Wahl sowie weiteren Zusatzleistungen wie Gepäcktransport unter arlbergtrail.com. www.stantonamarlberg.com
Dauer: 18 Std. Netto-Gehzeit
Länge: 52 km
Schwierigkeitsgrad: mittel
Wandern auf den Spuren des Salzes: Salzalpensteig und -touren in Bad Reichenhall, Oberbayern
Der Salzalpensteig verbindet auf 230 Kilometern das süddeutsche Chiemgau mit dem Hallstätter See im Salzkammergut in Österreich. Dabei laufen Wanderer in 18 Etappen auf geschichtsträchtigen Pfaden, die sich zu einem grenzüberschreitenden Weg vereinen.
Verbindendes Element ist das „weiße Gold“, das der Region ihren Wohlstand bescherte. Entsprechend führt die Strecke vorbei an den wichtigsten Stationen des Alpensalzes, allen voran die oberbayerische Kurstadt Bad Reichenhall (Etappe sechs und sieben). Neben dem zertifizierten Premiumweitwanderweg sind auch 25 Salzalpentouren entstanden, die ebenfalls vom Deutschen Wanderinstitut mit dem Gütesiegel Premiumweg ausgezeichnet wurden.
Zwei davon lassen sich im Rahmen einer zweitätigen Runde miteinander verbinden, nämlich die stellenweise anspruchsvolle Bad Reichenhaller Panoramatour unter den Hausbergen Hochstaufen, Zwiesel und Zenokopf sowie die ebenso knackige Salzalpentour Bayerisch Gmain entlang der Bergbäche Wappbach und Weißbach. Übernachtet wird zwischendurch in Bad Reichenhall, freie Unterkünfte finden Interessierte hier. www.bad-reichenhall.de
Dauer gesamt: 18 Tage (Bad Reichenhaller Panoramatour: 5,5 Std., Salzalpentour Bayerisch Gmain 3,5 Std.).
Länge: 230 km
Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer
Grenzüberschreitende Wilde-Wasser-Wanderung: Lechweg von Österreich nach Deutschland
Von seiner Quelle am Vorarlberger Formarinsee sind es beinah 125 Kilometer, die einer der letzten Wildflüsse der Alpen bis zum Lechfall in Füssen/Allgäu zurücklegt. Der begleitende, durchgehend beschilderte Lechweg führt auf Etappen-Varianten von ambitioniert bis gemütlich durch die einzigartige Auenlandschaft.
Die Weitwanderung feiert 2022 ihr zehnjähriges Bestehen und erfordert nur wenig bzw. geringe alpine Erfahrung. Entlang der Strecke locken Highlights wie die historischen Walserhäuser von Warth am Arlberg, die spektakuläre Holzgauer Hängebrücke im Tiroler Lechtal oder der Naturpark Reutte. Mit der erst kürzlich zum „Leading Quality Trail“ ausgezeichneten Route wurde in der Grenzregion zwischen Bayern und Tirol ein sanfter Qualitätstourismus etabliert. Partnerbetriebe organisieren kostenlose Gepäcktransporte von Station zu Station, Gästekarten ermöglichen freie Mobilität. Ebenso stehen kulinarische und handwerkliche Lechweg-Produkte wie Käse, Gin, Seife etc. vor Ort sowie online zum Verkauf bereit. Wegbeschreibung und Unterkünfte unter www.lechweg.com.
Dauer: 7 bis 10 Tage
Länge: 125 km
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
Rund um den König des Bayerischen Walds: Arbertour, Bodenmais
Gäste des Bodenmaiser Hof starten direkt ab Hotel auf die 40 Kilometer lange Zwei-Tages-Tour rund um den Großen Arber im Südosten Deutschlands. Der Risslochweg zu Beginn verläuft oft einsam und verwunschen. Nach dem Hochzellhütten-Schachten offenbart sich am Mittagsplatzl ein erster Panoramablick auf den mit 1.456 Metern höchsten Berg des Bayerischen Waldes. Nächste Station ist der Große Arbersee, weiter folgen Wanderer der grünen Markierung über die Chamer Hütte bis auf den Brennes-Sattel. Ab hier weist der Teufelsbach den Weg zur Arberhütte, eine von mehreren Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Strecke. Über einen Steig neben dem Schwallbach geht’s zum Naturwunder Risslochfälle und wieder zurück nach Bodenmais – anschließend ohne Umwege zum Entspannen in den 3.500 Quadratmeter großen Spa-Bereich des Vier-Sterne-Superior-Hotels Bodenmaiser Hof. Infos und Übernachtungsarrangements für einen Urlaub im Bayerischen Wald unter www.bodenmaiser-hof.de
Dauer: 2 Tage
Länge: 40 km
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
Auf Kastanienpfaden von Brixen nach Bozen: Südtiroler Keschtnweg
Eine der aussichtsreichsten Mehrtagestouren jenseits des Brenners ist der Keschtnweg, der gleich zwei Südtiroler Regionen miteinander verbindet. Gut 60 Kilometer lang folgen Wanderer auf der durchgängig markierten Route in vier Einzeletappen den Spuren der Edelkastanie vom Eisacktal bis in Südtirols Süden. Die Strecke verläuft von Kloster Neustift bei Brixen über das Rittner Hochplateau bis zu Schloss Runkelstein oberhalb der Hauptstadt Bozen. Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten gibt es reichlich entlang des Wegs, besonders unverfälscht sind Urlaubshöfe und Schankbetriebe der Marke „Roter Hahn“. Geschlafen wird in gemütlichen Ferienwohnungen oder Zimmern mit Bauernfrühstück. Unterwegs locken urige Hof- und Buschenschänke mit authentischen Südtiroler Schmankerln. Infos sowie Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten unter www.roterhahn.it.
Dauer: 4 Tage
Länge: 60 km
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
Quelle: AHM Kommunikation