Veranstaltungshighlights 2017 im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim
Das Schloss von Mergentheim war seit 1219 eine Niederlassung des Deutschen Ordens und von 1525 bis 1809 Residenz der Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ordens. Auf rund 3000 qm Ausstellungsfläche wird die Geschichte des Deutschen Ordens von den Anfängen 1190 bis heute präsentiert. Von der bewegten Baugeschichte zeugen Bauteile aus Romanik (Palasarkaden), Renaissance (Berwarttreppe), Rokoko (Götterzimmer) und Klassizismus (Kapitelsaal). Juwel der Residenz ist die Schloßkirche, zu deren Bau bedeutende Künstler wie Balthasar Neumann und François de Cuvilliès beigezogen wurden. Die Geschichte Mergentheims wird in einer eigenen Abteilung gezeigt. Das Museum bietet ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm für Kinder und Erwachsene sowie mehrere Sonderausstellungen pro Jahr an.
Literatur im Schloss: Ein Abend mit Marcel Beyer, 11. Mai 2017, 19.30 Uhr
In den Feuilletons und Literaturzirkeln gab es selten eine solch einhellige Zustimmung zu einem Preisträger wie zu diesem: Marcel Beyer wurde 2016 mit dem wichtigsten Literaturpreis des Landes, dem Georg-Büchner-Preis, ausgezeichnet. Der 1965 geborene Autor reiht sich damit in eine illustre Gruppe von Autoren ein – von Gottfried Benn über Paul Celan, Ingeborg Bachmann, Uwe Johnson bis zu Rainald Goetz. Marcel Beyer, in Baden-Württemberg geboren, am Niederrhein aufgewachsen, lebt seit 20 Jahren in Dresden. In seinen Romanen („Flughunde“ oder „Kaltenburg“), in seinen Gedichten und Essays ist ein großes Geschichtsbewusstsein zu spüren. Beyer schaut unter die Oberflächen und gräbt in tieferen Zeitschichten. Beim Schreiben sei die Frage wichtig, sagte er einmal, ob es für einen selber eine Herausforderung bleibe, ob es einen dunklen Horizont gebe, auf den man sich zubewege, der aber immer gleich dunkel bleibe, gleich verlockend. „Literatur im Schloss“ widmet Marcel Beyer einen Porträtabend, bei dem dieser dunkle Horizont in den Blick kommen soll. Moderiert wird die Veranstaltung von Helmut Böttiger.
Karten an der Museumskasse und bei der Buchhandlung Moritz und Lux erhältlich In Kooperation mit der Buchhandlung Moritz und Lux, Kurator: Ulrich Rüdenauer.
Zum Lutherjahr 2017: Die Auswirkungen der Reformation auf den Deutschen Orden „Reformations-Störer in Museum und Schlosskirche“ 2. Juni – 30. November 2017
Der Deutsche Orden ist nicht nur durch die Sendschrift Luthers „An die herrn Deutschs Ordens das sie falsche keuscheyt meyden und zur rechten ehelichen keuscheyt greyffen Ermanung“, die im Original im Deutschordensmuseum präsentiert wird, von der Reformation betroffen. Der Deutschordensstaat Preußen war nämlich der erste Staat überhaupt, der wegen der Reformation säkularisiert wurde, und ohne diese Entwicklung wäre Mergentheim nie Hauptsitz des Hochmeisters geworden. Auch die Verwerfungen des Bauernkrieges, wodurch der Sitz des Deutschmeisters von der Burg Horneck am Neckar nach Mergentheim kam, spielen mit hinein. Schließlich etablierte sich im Deutschen Orden eine in der neuzeitlichen Reichsgeschichte einzigartige Trikonfessionalität: Katholiken, Lutheraner und Reformierte gehörten bis zum Ende des Reiches gleich-berechtigt dem Orden an.
Alle diese interessanten Entwicklungen kann man im Deutschordensmuseum und in der Schlosskirche finden: im Reformationsjahr wird mit neuen, extra hergestellten Ausstellungstafeln auf diese Episoden hingewiesen.
Schlosserlebnistag Baden-Württemberg für Familien, 18. Juni 2017, 13 – 17 Uhr
Mit der ganzen Familie einen unbeschwerten und fröhlichen Tag im Museum verbringen - das bietet der Schlosserlebnistag im Deutschordensmuseum seit sechs Jahren. Das gesamte Museum ist an diesem Tag neu erfahrbar, neu erlebbar.
Kreative und spielerische Angebote für Kinder und für Erwachsene, Verkleidungsaktionen, musikalische Darbietungen, Vorführungen, außerdem Essen und Trinken - das alles wird an diesem Sonntag zu einem attraktiven Preis angeboten, der insbesondere für den Geldbeutel von Familien konzipiert wurde.
In diesem Jahr unterhält Monica vom Silberschatten mit Musik, Hermann Kappes hält Kostüme aus verschiedenen Zeiten zum Verkleiden bereit, es gibt Bücherschätze vom Antiquariat Bücherstube zu erwerben, und Schätze aus aller Welt beim Weltladenstand. Lothar Lempp bietet „Kupfertreiben“ an, die Museumspädagogik frisiert und schminkt wie im Rokoko, verziert Schatzkästchen, und befasst sich mit der Steinzeit. Der integrative Monatstreff von Familien präsentiert den Werdegang des Schlosses, Julia Logachev tanzt mit ihren Ballettgruppen und lehrt anschließend das Menuett-Tanzen. Die Integrative Theatergruppe führt das Wandeltheater „Odyssee des Lebens“ an verschiedenen Stellen im Schloss auf und Kolja Liebscher Jahren das Schattentheater „Das tapfere Schneiderlein“ für Kinder ab 5. Museumsführerinnen geben in verschiedenen Räumen Auskunft über besondere Museumsthemen und Schnupperführungen durch zwei Sonderausstellungen werden angeboten.
Ein vielfältiges und buntes Programm erwartet die Besucher von klein bis groß. Das Programm ist im Internet unter www.deutschordensmuseum.de abzurufen.
Quelle: Tourismusverband Liebliches Taubertal e.V.