Wander-Tipps von Hackl & Co rund um Berchtesgaden
Von Alm zu Alm, hoch auf den Watzmann oder rund um den Königssee – im Berchtesgadener Land finden sich einige der spektakulärsten Wanderungen in ganz Deutschland. Wo es am schönsten ist, wissen wie immer die Einheimischen am besten: Rodellegende Georg Hackl (53), Eiskletter-Weltmeisterin Ines Papert (46) und Trailrunner Philipp Reiter (28) verraten ihre Lieblingsrouten in der oberbayerischen Heimat.
Georg Hackl: Kührointalm
(13,1 km, 929 Hm ↑ 929 Hm ↓, 5:15 h, mittel)
„Schorsch“ Hackl gilt als erfolgreichster Rennrodler aller Zeiten. Drei olympische Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen sowie zahlreiche Weltmeistertitel gewann der gebürtige Berchtesgadener in seiner außergewöhnlichen Karriere. Fast genauso gut wie den Eiskanal kennt der heutige Techniktrainer der deutschen Rodel-Nationalmannschaft die Gipfel im Berchtesgadener Land.
„Ich bin gerne in unseren Bergen und auf den Almen unterwegs, entweder mit dem Mountainbike oder zu Fuß. Ein Ziel, das ich oft besuche, ist die Kührointalm. Die Tour dorthin lässt sich sehr gut mit einer Wanderung auf den Grünstein (1.304 Meter) kombinieren. In dem Fall ist der Start am Wanderparkplatz Hammerstiel in Schönau, von dem ein Serpentinenweg zur Grünsteinhütte führt. Der Watzmann-Blick lädt gleich zur ersten Einkehr ein. Weiter geht es Richtung Süden zur Kührointalm und der bewirtschafteten Kühroint-Hütte. Nicht entgehen lassen sollte man sich den kurzen Abstecher von der Kührointalm zur Archenkanzel (1.346 Meter) – von dort eröffnet sich ein grandioser Blick auf Sankt Bartholomä und den Königssee. Für Mountainbiker gibt es übrigens zwei beschilderte Radwege auf die Kühroint: über Hammerstiel oder die Wimbachbrücke in Ramsau.“
Ines Papert: Watzmannhaus
(7,6 km, 1.150 Hm ↑, 4:30 h, schwer)
Die gebürtige Wittenbergerin Ines Papert ist viermalige Weltmeisterin im Eisklettern. Zahlreiche Erstbegehungen in Marokko, Kirgistan, Kanada und Norwegen stehen auf ihrem Konto. Als erster Mensch überhaupt gelang ihr die Besteigung des 6.178 Meter hohen Likhu Chuli 1 in Nepal. Die erfolgreiche Alpinistin ist in den Bergen der Welt zuhause, ihre Bergsteiger-Wurzeln aber liegen in ihrer Wahlheimat: den Berchtesgadener Gipfeln rund um den Watzmann (2.713 Meter).
„Meine erste Bergtour ging 1996 über die drei Hauptgipfel des Watzmanns. Aber es muss nicht gleich die Königstour der Berchtesgadener Alpen sein: Wer vom Bergmassiv ebenso fasziniert ist wie ich, dem empfehle ich die Tour zum Watzmannhaus. Sie ist recht anspruchsvoll, aber auch für sportlich Ambitionierte in etwa 4,5 Stunden gut machbar. Startpunkt ist die Wimbachbrücke in Ramsau. Von dort geht es auf gut markierten Wegen zur Stubenalm und weiter bis zur Forschungsstation des Nationalparks Berchtesgaden. Anschließend folgt man einem schmalen Bergsteig in zahlreichen Serpentinen aufs Falzköpfl (1.914 Meter), wo auf 1.930 Metern das Watzmannhaus steht. Die Hüttenwirte Annette und Bruno Verst kenne ich schon seit über 25 Jahren. Sie servieren einem dort oben den weltbesten Kaiserschmarrn. Wer mag, wandert nach einer Pause weiter zum Hocheck (2.651 Meter). Für den Aufstieg sind noch einmal rund 3 Stunden einzuplanen. Neben guter Kondition ist vor allem Trittsicherheit gefragt. Die komplette Watzmann-Überschreitung führt ins hochalpine Gelände. Hierzu rate ich nur erfahrenen Bergsteigern. Besser noch: Man nimmt sich einen Guide an die Seite.“
Philipp Reiter: Dötzenkopf
(8,1 km, 572 Hm ↑ 572 Hm ↓, 4 h, mittel)
Philipp Reiter ist einer der bekanntesten Trailrunner Deutschlands. Als Läufer und Skibergsteiger konnte er zahlreiche Erfolge feiern und hält unter anderem den Speed-Rekord für die Watzmann-Ostwand. In nur 1:52:55 Stunde spurtete der 28-jährige Reichenhaller 2018 von St. Bartholomä bis hinauf zur Südspitze. Und doch zählt einer der niedrigsten Gipfel der Berchtesgadener Alpen zu seinen Lieblingen.
„Mein Lieblingsgipfel ist der Dötzenkopf. Mit 1.001 Meter und kurzem Aufstieg ist er eigentlich ein Berg für Genießer. Aber die knapp 400 Höhenmeter und 1,8 Kilometer vom Wanderparkplatz in Bayerisch Gmain zur Spitze haben es auch uns Trailrunnern angetan – wer schafft es am schnellsten auf den kleinen Gipfel? So oder so ist der Ausblick von dort oben über meine Heimatstadt Bad Reichenhall, hinüber zum Hochstaufen und in die Ferne nach Salzburg und den Högl zu jeder Tages- und Jahreszeit herrlich! Eine gute Rundtour führt von Bayerisch Gmain über die Stadtkanzel und die ehemalige Spechtenalm hinauf und über einen flacheren Waldrücken wieder zurück. An einigen Stellen gibt es Holzleitern und Drahtseilversicherungen – dennoch ist die Route auch für sportliche Familien gut geeignet.“
Im Südosten Oberbayerns erstreckt sich das Berchtesgadener Land vom sanft-hügeligen Rupertiwinkel im Norden bis zum Nationalpark Berchtesgaden an der Landesgrenze zu Österreich. Kultur von Weltrang, stilvolle Shopping-Möglichkeiten sowie vitale Auszeiten und Kur-Klassiker mit Salz und Sole zeichnen die Alpenstadt Bad Reichenhall aus. Im Süden wartet die Region mit hochalpinen Gebirgslandschaften und weltberühmter Naturkulisse um Königssee und Watzmann (2.713 Meter) auf. Tradition und Brauchtum sind fest verankert im Berchtesgadener Land, das sich als Filmregion einen Namen gemacht hat. Mit UNESCO-Biosphärenregion und als einzige „Alpine Pearls“ in Deutschland haben sich Bad Reichenhall und Berchtesgaden bewusstem Reisen, sanfter Mobilität und dem Naturschutz verschrieben.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.berchtesgaden.de
Quelle: Berchtesgadener Land Tourismus GmbH c/o Angelika Hermann-Meier PR