Wenn die Marokeler den Rahm abschöpfen
Selbst Butter herstellen dürfen die Teilnehmer der kulinarischen Themenführung „Honig, Met und Butterbrot“, die am Samstag, 17. August 2013 um 19 Uhr in der Barbarossastadt Gelnhausen stattfindet. Der Kartenvorverkauf für diesen spannenden Rundgang inklusive Met und Imbiss läuft.
Duftendes, frisch gebackenes Brot schmeckt dick mit Butter bestrichen doch gleich noch mal so gut. Und richtig lecker ist es mit flüssigem Gold bestrichen: köstlichem, süßen Honig. Doch der Honig versüßte den Menschen viele Jahrhunderte lang nicht nur ihr täglich Brot, die Pflege der Bienenvölker war eine sehr wichtige Aufgabe in der Gemeinschaft. Die heute fast vergessene Zunft der „Zeidler“ sammelte unter anderem den Honig wilder Bienen im Wald und hatte besondere Privilegien. So durften sie sich als eine der wenigen Zünfte mit einer Armbrust bewaffnen, was bei Ihrer Arbeit in den Wäldern sicher auch angebracht war. In der heutigen Zeit von künstlichen Süßstoffen und billigem Rohrzucker ist es fast nicht mehr vorstellbar, wie kostbar das süße Gold einst für uns Menschen war. Albert Einstein wird das Zitat zugesprochen: “Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben”. Denn die fleißigen Bienen liefer(te)n uns nicht nur Honig, der auch Grundstoff für Met bildet, das Wachs, mit dem Burgen, Kirchen, Klöster und Patrizierhäuser beleuchtet wurden, sondern bestäuben bei ihrer emsigen Nektarsuche auch Getreide und Bäume von denen wir uns ernähren.
Der aus Honig hergestellte Wein war schon den alten Ägyptern bekannt, wird in der nordischen Mythologie als „Trank der Götter“ bezeichnet, als Rausch- und als Heilmittel verwendet und schmeckt richtig lecker, wie die Teilnehmer der Führung selbst erfahren können. Denn in der kulinarischen Führung können die Gäste nicht nur Geschichte und Geschichten, Kurioses und allerhand Aberglauben rund um die Themen Honig, Milch und Brot erfahren, sondern auch original Gelnhäuser Honig und Met mit der selbst hergestellten Butter verkosten.
So beliebt die Honigsammler waren, so gefürchtet waren die Milchhexen, die den Grundstoff für Butter, Sahne, Käse, Quark verdarben. Noch heute lässt sich niemand gerne sprichwörtlich die Butter vom Brot nehmen oder den Rahm abschöpfen. Doch wie lebenswichtig diese Lebensmittel einst auch für die Gelnhäuser waren und wie viele Bräuche und Riten sich darum ranken, wird sicher viele Besucher überraschen.
Diese kulinarische Themenführung beginnt am Samstag, 17. August 2013 um 19 Uhr vor dem Philipp-Reis-Denkmal am Untermarkt in Gelnhausen. Eine Voranmeldung ist unbedingt notwendig.
Karten zum Preis von 10 Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Info am Obermarkt. Weitere Informationen unter 06051/830300 oder www.gelnhausen.de.
Quelle: Magistrat der Barbarossastadt Gelnhausen