Die Frackwoche ist der Höhepunkt des Studium-Abschlusses

Neigt sich das technische Hochschulstudium an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur dem Ende zu, beginnt bei den Diplomanden eine emsige Zeit. Am 28. März 2013 zelebrieren die Männer mit öffentlichem Rasieren an Winterthurer Brunnen den Auftakt ihrer Prüfungszeit. Damit beginnt für sie eine bärtige Zeit: Rasieren ist für die nächsten 100 Tage nicht mehr erlaubt. Die Frauen unter ihnen tragen in derselben Zeit nur noch Röcke. Diese Tradition besiegeln die Absolventen stets formgerecht im sogenannten Bartvertrag.

Die letzte Unterrichtswoche, die Frackwoche, ist der eigentliche Höhepunkt: In diesen Tagen kleiden sich die Damen mit eleganten Biedermeier-Kleidern und die Herren erscheinen im anständigen Frack. Dieser Winterthurer Brauch reicht bis 1925 zurück. Die Frackwoche findet dieses Jahr vom  21. bis 24. Mai 2013 statt. In dieser Zeit war die Schul- und Studienzeit generell kürzer und die Studenten beendeten ihre Ausbildung am Technikum bereits im 19. Lebensjahr. Die Heranwachsenden demonstrierten mit dem Bart- und Fracktragen ihre neue Zugehörigkeit in der Welt der Erwachsenen.

Die Frackwoche ist reserviert für das Feiern. Die Studierenden organisieren ein vielseitiges Programm mit Bands, Partys und Frack-Zmorgä (Frühstück) sowie der traditionelle Frackumzug. Jeder Studiengang entwickelt eigens für diese Parade ein Gefährt. Den Ideen und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Mit viel Getöse vorbei an den gespannten Blicken führen sie ihre Wagen durch die Strassen Winterthurs. Mit diesem Umzug endet für sie die bärtige Zeit.

Der Frackumzug ist zum festen kulturellen Bestandteil von Winterthur geworden. Einzig während des 2. Weltkrieges wurde pausiert. Mit der Wiederaufnahme der Frackwoche 1950 hat sich die Motivation leicht verändert. Heute ist es die Abschlussfeier der Studierenden technischer Studiengänge. Ihre Freude am Beruf ist es auch zu verdanken, dass innovative und extraordinäre Fahrzeuge am Frackumzug mitfahren.

Quelle: Winterthur Tourismus