Tiger-Anlage im Allwetterzoo Münster

Nach dem tragischen Arbeitsunfall im September 2013, bei dem im Allwetterzoo Münster ein Tierpfleger durch einen Tiger tödlich verletzt wurde, haben sich Vertreter der Bezirksregierung Münster, der Berufsgenossenschaft sowie des Zoos gemeinsam Gedanken über ein optimiertes Sicherheitssystem im Zoo und speziell bei den Tigern gemacht.

„Zootiere sind in unterschiedliche Gefährdungsklassen eingeteilt. So gehören die Tiger zum Beispiel in die Gefährdungsklasse 3, ebenso wie Löwen oder Bären“, sagt Zoodirektor Jörg Adler. „Das heißt, wenn wir die Sicherheitstechnik bei den Tigern optimieren, müssen wir langfristig diese auch bei den anderen Tieren gleicher Gefährdungsklasse anpassen. Unsere Sicherheitsstandards entsprachen bislang allen gesetzlichen Anforderungen und den Standards in Zoologischen Gärten. Die neue Technik geht weit über bislang geltende Vorschriften hinaus.“

Keine leichte Aufgabe also, mit der Bezirksregierung und Berufsgenossenschaft den Allwetterzoo beauftragt haben. Zudem soll eine neue Sicherheitstechnik auf vergleichbarem Sicherheitsniveau mittelfristig auch für die anderen Zoos im Regierungsbezirk Münster – das sind die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen und der Naturzoo Rheine – angewendet werden bzw. langfristig vermutlich für alle Zoos in Deutschland relevant werden.

Jörg Adler und ein Expertenteam aus unterschiedlichen Bereichen des Allwetterzoos haben gemeinsam mit den Vertretern der Sicherheitsbehörden die neue Technik entwickelt. Mit dabei waren zum Beispiel der Technische Leiter des Zoos Dirk Heese, Kurator Dr. Dirk Wewers, die externe Fachkraft für Arbeitssichert Michael Rausch sowie Dieter Burgsmüller als Vertreter des Betriebsrates.

Direkt nach dem Unglück wurde das Konzept entwickelt sowie mit der Umsetzung begonnen und in der ersten März-Woche abgeschlossen. Bei der Sicherheitsabnahme an der Tiger-Anlage durch Bezirksregierung und Berufsgenossenschaft erklärte Erika Gröhler von der Bezirksregierung Münster im Beisein von Jörg Adler, dem Zoo-Expertenteam und den Mitarbeitern des Katzen-Reviers, dass die neue Sicherheitstechnik an der Tiger-Anlage im Allwetterzoo ein Pilotprojekt sei. „Wir hatten eine schwierige Aufgabe gestellt bekommen“, so Gröhler, „die wir gemeinsam mit Vertretern unterschiedlicher Bereiche und Einrichtungen hervorragend gelöst haben. Mir ist bisher in der Zoowelt keine vergleichbare Sicherheitstechnik bekannt. Mit der jetzt im Allwetterzoo Münster installierten Sicherheitstechnik wird der Schutz der Mitarbeiter auf ein deutlich höheres Niveau angehoben.“

Beschreibung der Sicherheitsanlage im Bereich Tiger Es handelt sich um eine elektrohydraulische Sicherung. Sie erzwingt ein systematisches Vorgehen der Tierpflegerin bzw. des Tierpflegers, die/der die Anlagen reinigen muss.

Als erstes werden die Tiger von der Freianlage in die Innengehege am Allwettergang in Münster gelockt. Dann wird mit dem Revierschlüssel aus einem Kasten in der Küche der Tigeranlage der Schlüssel für die Betätigung der Sicherungsanlage entnommen. In der Schleuse und vor der Tür, die in das Außengehege führt, befindet sich ein Sicherheitsriegel. Er lässt sich nur öffnen, wenn alle anderen Schieber geschlossen sind. Durch dieses Schließen wird in einem Zylinder Druck aufgebaut. Ausreichender Druck erzeugt einen Impuls, der auch die optische Anzeige des Verriegelungszustandes anzeigt: Grün bedeutet Freigabe. Sind die Anzeigen für beide Schieber grün, kann die Tür nach draußen mit einem Schlüssel entriegelt werden. Zusätzlich muss die Tierpflegerin/der Tierpfleger sich über einen Monitor versichern, dass beide Tiger tatsächlich in den Innenanlagen und die Schieber geschlossen sind.

Es gibt im Revier nur einen Schlüssel, damit nicht ein zweiter Pfleger versehentlich die Tür öffnen kann. Der Mitarbeiter, der die Anlage reinigt, trägt den Schlüssel bei sich. In einem Notfall, beispielsweise zur Rettung von Personen, kann ein weiterer Schlüssel für die Sicherheitsanlage mittels Hammer einem Notfallkasten entnommen werden. Damit wird ein gesonderter Schlüsselschalter betätiget, der alle Funktionen der Anlage außer Betrieb setzt. Sollte das der Fall sein, werden der Zoodirektor, die Kuratoren, der Tierarzt und zwei Techniker automatisch per SMS darüber informiert und können laut Notfallplan reagieren.

Quelle: Allwetterzoo Münster | Westfälischer Zoologischer Garten Münster GmbH

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