400 Jahre Schwarzenberg in Murau

Erstmals seit der Erbauung von Schloss Murau (1628 bis 1643) wird an dessen Fassade sichtbar, was im Inneren fließt: blaues Blut. Es ist ein Signal an alle – das blaue Schloss ist einer der Ankünder für die große Sommerausstellung in der Altstadt von Murau. In einem Stadtrundgang wird in der Geschichte des Murauer Fürstenhauses Schwarzenberg geblättert. Mithilfe kleiner Interventionen und plakativer Großtransparente an Häuserfassaden, sowie Stationen in der Mur und an historischen Plätzen erwartet die Besucher eine inspirierende Erzählung aus einem Mix von Personendarstellungen und Stadtgeschichte. Süffig mit eingepackt ist darin auch das Thema Murauer Bier – seit 1495 in der Stadt Murau gebraut. Apropos blaues Schloss: der adelsblaue Zauber vollzieht sich täglich mit Einbruch der Dämmerung bis 23 Uhr.
Details zur Ausstellung in Murau
Der Aufstieg der Schwarzenberg (in Murau) – möglich gemacht durch eine wohlhabende Frau, Anna Neumann von Wasserleonburg
1617 – Anna Neumann von Wasserleonburg, eine der reichsten Frauen der Habsburg-Monarchie, heiratet Georg Ludwig Graf zu Schwarzenberg. Es ist die sechste Ehe der durchaus umstrittenen Anna Neumann und wahrlich keine Liebesheirat. Vielmehr eröffnet diese Verbindung zweierlei: Dem engagierten und klugen Georg Ludwig Graf zu Schwarzenberg große Freiheiten als Diplomat im Dienste des Kaisers im Zuge des 30-jährigen Krieges sowie wird dadurch der Grundstein für die Dynastie der Schwarzenberg in Murau gelegt.
1623 – der Tod der Anna Neumann
Sechs Jahre nach der Heirat mit dem jungen Georg Ludwig Graf zu Schwarzenberg verstirbt Anna Neumann und hinterlässt dem jungen Grafen die Herrschaft von Murau, gekoppelt mit einem sagenhaften Vermögen. Zu den größten Schuldnern der Anna Neumann zählen damals der Kaiser und der Fürsterzbischof von Salzburg.
Die ersten Aktivitäten von Georg Ludwig Graf zu Schwarzenberg
Bereits im Jahr 1628 lässt er Schloss Obermurau (heute Schloss Murau) errichten, wenige Jahre später wird der Grundstein für das Kapuzinerkloster gelegt. Mit den Erben von Georg Ludwig Graf zu Schwarzenberg entwickelt sich Murau Schritt um Schritt und wird zu einer ansehnlichen Kleinstadt an der Mur – das Stadtrecht trägt die „Perle an der Mur“ bereits seit dem Jahr 1298.
Spazierend die Geschichte atmen
Am 17. Juni 2017 wird nun eine Ausstellung zu „400 Jahre Schwarzenberg“ eröffnet – in Form eines Stadtrundganges, der auf dem Schillerplatz beginnt, via Kapuzinerkirche und Handwerksmuseum zurückführt zu Tieranger und Murpromenade. Vor hier, entlang der Mur, geht’s für die Besucher zum Raffaltplatz, weiter auf halber Höhe des Schlossberges in die Schwarzenbergstraße. Entlang dieser Rundganges wird dem Gast an mehr als einhundert kleinen und großen Stationen „Schwarzenberg“ erzählt, einhergehend damit die Geschichte der Stadt Murau in leicht verständlichen Interventionen – bis hin zur Geschichte des Murauer Bieres. Im Innenhof des Schlosses Murau zeigt Familie Schwarzenberg zusätzlich eine kleine Ausstellung, die von Dr. Therese Schwarzenberg konzipiert worden ist.
Die Gastronomie in der Stadt
Um „Schwarzenberg“ auch kulinarisch genießen zu können, bereiten die Murauer Wirte auf das Thema Schwarzenberg zugeschnittene Speisen vor, die über den Ausstellungszeitraum von 16 Wochen kredenzt werden. Als Höhepunkt gelten zwei Festtafeln am 15. und 16. Juli in der Schwarzenbergstraße – je 150 Personen werden an diesen Tischen Platz finden, eine Anmeldung ist daher unumgänglich.
Murau und seine Ausstellungen - Mit Biennalen in den Fokus der Wahrnehmung
Das Jubiläum „400 Jahre Schwarzenberg in Murau“ nimmt die Stadt Murau zum Anlass, biennal konzipierte Ausstellungen zur Erhöhung der Wahrnehmung der Stadt zu etablieren.
Der Gedanke zu diesen Biennalen
Murau wird sich als historisch gewachsene Stadt mit Zukunftsqualität präsentieren. Eine Kleinstadt, die sich ihrer historischen Wurzeln bewusst ist und diese stolz inszeniert, eine Stadt aber auch, die sich auf dieser Basis der Zukunft stellt. Diesem Gedanken Folge leistend werden Ausstellungen in der Stadt Murau keineswegs ausschließlich historisierend sein, vielmehr werden inspirierende Anteile „Leben in die Bude“ bringen. Vor allem aber sollen die Ausstellungen Symbol sein für Entwicklungs-Ernsthaftigkeit und langen Atem. Exakt vor diesem Hintergrund wird nicht einmalig eine (Jubiläums-) Ausstellung (2017) zur Umsetzung gebracht, sondern sind Weiterführungen festgelegt.
Ausstellungen im Zweijahresrhythmus
Beginnend mit dem Jahr 2017 und dem Thema „400 Jahre Schwarzenberg in Murau“ wird sich das Zentrum des Bezirkes mit Biennalen in der Altstadt zu den Themen Kultur, Handwerk & Handel, Murauer Bier und Schwarzenberg in Szene setzen. Spannend bei diesem Konzept: Bei jeder Ausstellung wird eines der genannten Themenfelder in den Mittelpunkt gestellt, die weiteren drei Inhalte werden mitbeleuchtet – dazu die Entwicklung der Stadt im Allgemeinen.
Apropos Kultur
Die schönen Seiten des Lebens – und damit die Kultur – haben im bürgerlichen Murau lange Tradition. Abzulesen ist das etwa an der Stadtkapelle Murau, die nicht bloß eine gewöhnliche „Blasmusikformation darstellt“, sondern eine ist, die zu den besten Österreichs zählt. Murau ist aber auch Kommune einer starken Kulturvereinigung, Stadt der Operette und des Murau International Music Festival sowie eine pittoreske Altstadt an der Mur, in der Kunsthandwerker und Künstler arbeiten.
Apropos Handwerk & Handel
Es ist der Hinweis auf die (ehemaligen neun) Stadttore, der Murau als Handelsstadt ausweist. Lediglich das Friesachertor und das Gießübltor, auch Salztor genannt, sind als historische Notizen baulich erhalten. Zu den Handelstätigkeiten kommt das Handwerk, das Murau in den vergangenen Jahrhunderten geprägt hat, schließlich ab dem 19. Jahrhundert auch die Verwaltung und die hohe Gerichtsbarkeit. Mit dem Bau der Murtalbahn erlangte Murau weitere Bedeutung, etwa im Tourismus. Apr
opos Murauer Bier
In Murau wird seit mehr als 500 Jahren Bier gebraut, seit 1495 – dem Jahr der Entdeckung Amerikas – gibt es das ausgezeichnete Murauer Bier. Im Jahr 1910 wurde diese Brauerei am Raffaltplatz, zu dieser Zeit im Eigentum der Bürgerfamilie Baltzer, in eine Genossenschaft umgewandelt, die aktuell ein Brauvolumen von knapp 300.000 Hektoliter produziert. Das größte Privatunternehmen der Stadt Murau zählt zu den bedeutenden und eigenständig agierenden Privatbrauereien Österreichs.
Apropos Schwarzenberg
Das Adelsgeschlecht, seit dem 17. Jahrhundert mit der Heirat von Anna Neumann und Georg Ludwig Reichsgraf von Schwarzenberg (1617) in Murau ansässig, hat die Entwicklung der „Perle an der Mur“ relevant mitbestimmt. Einzelne Protagonisten des Adelshauses haben aber auch Rang und Namen in Europa – gegenwärtig Karel Schwarzenberg als ehemaliger Kanzler des Präsidialamtes unter Václav Havel, bzw. von 2007 bis 2009 und von 2010 bis 2013 als Außenminister Tschechiens.
Quelle: Tourismusverband Murau
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