Das Saarland macht Hochzeitsträume wahr
Das Saarland ist zwar als kleinstes Bundesland bekannt, aber in Sachen Romantik ist es groß. Heiratswillige, die sich eine Trauung außerhalb des Rathauses vorstellen können, finden hier außergewöhnliche Orte. Ob ehemalige Kapelle, Hochzeit unter freiem Himmel oder Industriemuseum: Städte und Gemeinden der Region zeigen sich aufgeschlossen mit ausgefallenen Orten für die standesamtliche Eheschließung oder die Eintragung einer Lebenspartnerschaft. Damit wird aus dem schönsten Tag im Leben ein unvergessliches Erlebnis. Für Brautpaare, die sich den kirchlichen Segen wünschen, hat die Region außerdem bezaubernde Kirchen zu bieten. Die Hochzeit an einem idyllischen Orte im Saarland zu organisieren, ist auch möglich für Paare, die nicht hier leben. Was zu tun ist und wie hoch die Kosten sind, erfahren sie beim zuständigen Standesamt vor Ort. Vornweg gesagt: Nach der saarländischen Gebührenordnung fallen Gebühren für Trauungen außerhalb von Rathäusern sowie Gebühren für Sondertermine an. Paare, für die die Prüfung der Ehefähigkeit von einem anderen Standesamt vorgenommen wurde, zahlen beim „Eheschließungsstandesamt“ noch einmal 30 Euro.
Ja-Wort im grünen Trauzimmer
Der Weidendom bei Nalbach ist wie geschaffen für Paare, die die Natur lieben: Aus mehr als 400 Weiden und 300 Birkenstämmen wurde auf dem Plateau vom Litermont-Gipfel eine natürliche Kuppelkonstruktion in einer Höhe von knapp 415 Metern gepflanzt. Das grüne „Trauzimmer“ – das größte lebende Bauwerk im Saarland – überrascht mit freiem Blick in den Himmel und einer einmaligen Aussicht bis weit ins Saartal und nach Frankreich und liegt an der „Litermont Gipfeltour“, einem Premiumwanderweg. Insgesamt passen 20 bis 30 Personen in dem Weidendom. Die Zeremonien sind von Angang Mai bis Ende September möglich – allerding muss das Wetter immer mit eingeplant werden, so die Gemeinde auf ihrer internet-Seite. Weitere Sehenswürdigkeiten ganz in der Nähe: das Gipfelkreuz zu Ehren der Burgfrau Margarete vom Litermont sowie die optische Telegrafenstation. Zur Organisation: Die Gemeinde bereitet die Trauung unter dem Weidendom vor. Stühle und Tisch werden aufgebaut, und ein „Ordnungsdienst“ sorgt dafür, dass die Zeremonie nicht von Spaziergängern oder Wanderern gestört wird. Das Paar und seine Gäste können in der Nähe parken und den Weidendom über einen relativ flachen Waldweg von circa 300 Metern bequem erreichen. Die Kosten liegen bei 250 Euro, dann sind bereits für Gebühren für Trauungen außerhalb des Rathauses inbegriffen. Termine sind mit der Gemeinde abzusprechen. Weitere Informationen erhalten Sie beim Standesamt der Gemeinde Nalbach, Tel. 06838/9002-146 und 145.
Kirchliche Kulisse
Für alle, die nur standesamtlich heiraten möchten, sich aber dennoch eine kirchliche Kulisse wünschen, bieten mehrere saarländische Städte und Gemeinden Trauungen in ehemaligen Kapellen an.
So in Tholey mit der Gutskapelle Imsbach. Nachdem Napoleon das Gut 1803 seinem Reiteroberst Lapointe geschenkt hatte, sollte die Familie Lapointe nun weit über ein Jahrhundert die Geschichte bestimmen. Die Kapelle wurde 1904 durch Bertha Lapointe für ihren verstorbenen Gatten Louis Albert Lapointe errichtet und gehört zum Hofgut Imsbach. Heute ist das Hofgut ein Landschaftspflegehof, umgeben von einem Landschaftspark, und beherbergt einen modernen Hotelbetrieb, der sich für die anschließenden Feierlichkeiten anbietet. Die Blumenkinder freuen über den Streichelzoo.
In der restaurierten Kapelle finden circa 25 Personen Platz. Dort können während der normalen Öffnungszeiten des Rathauses sowie am zweiten Samstag in jedem Monat standesamtliche Trauungen durchgeführt werden. Die Miete beträgt 25 Euro. Außerdem fallen die Sondergebühren (66 Euro) an, die saarlandweit immer erhoben werden, wenn die Zeremonie außerhalb des Rathauses stattfindet. Zuständig ist das Standesamt Tholey unter 06853 / 508-28.
In Saarbrücken kann man sich ebenfalls in früheren Kapellen trauen lassen: in der Bergsmannkapelle in Von-der-Heydt sowie in der Deutschherrnkapelle, dem ältesten erhalten Bauwerk Saarbrückens mit historischer Buckingham-Palast-Orgel. In der Bergmannskapelle bekommt das Paar anschließend sogar das erste Hochzeitsgeschenk – einen Sack saarländischer Holzkohle, damit das „Feuer ewig lodert“. Sondertermine außerhalb der üblichen Zeiten sind für 2011 terminiert. Zuständig: Standesamt I der Landeshauptstadt Saarbrücken, 0681 / 905-1458. Internet: http://www.saarbruecken.de/de/rathaus/buergerservice/heiraten
Romantischer Ringtausch
In der alten Fellenbergmühle in Merzig steht für Brautleute die Hochzeitschmiede bereit. Im Beisein von bis zu 25 Personen können Paare dort die Ringe tauschen. Der Clou: Sie können gleich vor Ort ihre Ringe selbst gravieren auf einer historischen „Trauring-Graviermaschine Cardan“. Die patentierte Maschine aus dem Jahr 1931 war eine eigene Erfindung des damaligen Besitzers Johann Peter Hartfuß und wird von Hand angetrieben. Die ehemalige Mahlmühle aus dem 18. Jahrhundert beherbergt ein Feinmechanisches Museum; die rustikale Hochzeitsschmiede selbst ist dekoriert mit Werkzeugen von früher. Auf Wunsch führt einer der ehemaligen Lehrlinge durch die Werkstatt und erweckt das Räderwerk, das vom Seffersbach angetrieben wird, zum Leben. Nach dem Ringtausch ist ein Umtrunk im eigenen Bistro möglich. Zusätzlich den Gebühren fallen Mietkosten von 50 Euro an. Führungen und Umtrunk sind gesondert zu zahlen. Neben den Terminen zu den üblichen Bürozeiten bietet das Merziger Standesamt mehrmals im Jahr Sondertermine für die Trauung in der Fellenbergmühle an: 29. Januar, 26. März, 28. Mai, 30. Juli, 24.September sowie 26. November. Infos: Standesamt der Kreisstadt Merzig: 06861/85-360 bis 363. Internet: www.merzig.de. Paare, die im Saarland ihre Hochzeit planen, wenden sich für Unterkünften und Restaurants gerne an die Tourismus Zentrale Saarland GmbH, Franz-Josef-Röder-Straße 17, 66119 Saarbrücken, Tel. +49(0)681 / 92720-0, info@tz-s.de, www.tourismus.saarland.de.
Quelle: Tourismus Zentrale Saarland