Meister und Meisterschüler in Weimar
Eine Freundschaft, wie es sie unter Geistesgrößen nur selten gibt, verband Goethe und Schiller. Seit 1857 stehen die beiden berühmten Dichter vereint als überlebensgroßes, bronzenes Doppelstandbild vor dem Deutschen Nationaltheater in Weimar. Das Denkmal symbolisiert die Bedeutung, die Weimar für die Kultur und Geschichte Deutschlands hatte. Freundschaft und große Kunst sind auch das Motto der Weimarer Meisterkurse, die in diesem Jahr vom 14. bis zum 28. Juli 2018 von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar (HfM) ausgerichtet werden.
Fast jeden Abend ein meisterliches Konzert
Wo Goethe und Schiller einst an ihren Worten feilten, wird auch heute noch die künstlerische Meisterschaft gepflegt. Jedes Jahr zieht es 200 junge und hochtalentierte Musiker und Musikerinnen nach Weimar, wo sie ihrem Können bei Meistern ihres Fachs den letzten Schliff geben. International renommierte Gastprofessoren und -professorinnen unterrichten - auch vor interessiertem Publikum. Bei den Meisterkursen 2018 sind unter anderem Eszter Haffner und Lukas Hagen für Violine, Christian Poltéra für Violoncello, Ferenc Rados, Konstantin Scherbakov sowie Aquiles Delle Vigne für Klavier zu Gast.
Das Erlernte führen die Musiker und Musikerinnen im Rahmen von Teilnehmerkonzerten beinahe allabendlich im Festsaal Fürstenhaus auf, auch die Gastprofessoren präsentieren sich dem Publikum im Konzert. Unter dem Motto "Die Besten zum Schluss" findet das Abschlusskonzert der Weimarer Meisterkurse am Samstag, 28. Juli, um 19.30 Uhr in der ccn weimarhalle statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Meisterkurse musizieren mit der Jenaer Philharmonie unter der Leitung von Markus L. Frank. Die Meisterkurse finden im Übrigen im Rahmen des Weimarer Sommers statt, alle Konzerttermine sowie Informationen zur Kartenbestellung gibt es unter www.hfm-weimar.de/meisterkurse.
Jung und überraschend
Dass Weimar nicht nur die Stadt der Klassiker, sondern - zu sehen beispielsweise bei den Meisterkursen - vor allem auch jung und überraschend ist, liegt insbesondere an der HfM. Sie ist eine von nur 24 deutschen Musikhochschulen und die einzige in Thüringen. Die Idee zur Gründung einer Musikhochschule hatte Franz Liszt erstmals 1835. Im Jahr 1872 wurde der Traum unter Federführung eines Liszt-Schülers zunächst als Orchesterschule Wirklichkeit. Seit 1956 trägt die HfM den Namen ihres Initiators. Heute ist sie eine lebendige, international ausgerichtete Hochschule mit rund 850 Studierenden aus etwa 50 Ländern. Sie bietet ein breites Fächerspektrum von Alter Musik über Jazz und Neue Musik bis hin zur Musikwissenschaft an. Alle Informationen dazu gibt es unter www.hfm-weimar.de.
Sehenswertes in Weimar
Die thüringische Stadt Weimar zählt nur etwa 65.000 Einwohner - hat aber für die Kultur und Geschichte Deutschlands eine überragende Bedeutung. Hier lebten nicht nur Goethe und Schiller, sondern auch die beiden Musikgenies Bach und Liszt und viele andere bekannte Künstler. Zu Ruhm kam Weimar auch als Ausgangspunkt der avantgardistischen Bauhaus-Architektur und als Gründungsort und Synonym der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Sehenswert ist die fast vollständig erhaltene und schön restaurierte Altstadt, besonders beliebt bei Weimar-Besuchern sind das Goethe-Haus am Frauenplan, das Wohnhaus Schillers in der Schillerstraße, das Bauhaus-Museum, der berühmte Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und das Goethe-Gartenhaus an der Ilm.
Quelle: Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar c/o djd deutsche journalisten dienste GmbH & Co. KG