Zum 140. Geburtstag zeigt das Schloßmuseum Murnau Gabriele Münter und die Volkskunst

Hier im Münter-Haus ist immer noch Gabriele Münters umfangreiche Volkskunst-Sammlung zu sehen. Das Haus in der Kottmüllerallee diente den Murnauer Expressionisten lange Zeit als Treffpunkt. - Zum 140. Geburtstag zeigt das Schloßmuseum Murnau Gabriele Münter und die Volkskunst

Gabriele Münter wäre in diesem Jahr 140 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmet das Schloßmuseum Murnau der berühmten Expressionistin, die der malerischen Stadt am Staffelsee bis zu ihrem Tod 1962 treu blieb, eine Sonderausstellung. „Gabriele Münter und die Volkskunst“ zeigt vom 7. Juli bis 12. November 2017 mehr als 60 Exponate der Malerin und ihrer Weggefährten. Unter den Hinterglasbildern und Stillleben aus Öl, Aquarell und Gouache sind Leihgaben aus Bern, dem Vatikan und ganz Deutschland. Die Ausstellung macht erstmals den enormen Einfluss deutlich, den die oberbayerische Volkskunst auf Gabriele Münter und andere Mitglieder der Künstlervereinigung „Blauer Reiter“ hatte. Der Eintritt kostet 6 Euro, geöffnet ist das Schloßmuseum in der historischen Altstadt auch an Feiertagen. Zeitgleich präsentiert das Oberammergau Museum eine große Auswahl an traditionellen Hinterglasbildern sowie der Oberammergauer Schnitzfiguren, die Gabriele Münter als Motiv für ihre Hinterglasbilder gedient haben.

Die Schönheit des Murnauer Voralpenlands mit dem Himmelblau der Seen, dem Schwarzblau der Berge zur Dämmerstunde und dem satten Braun des Mooses hat Künstler wie Wassily Kandinsky und Franz Marc fasziniert. Unter dem Eindruck der oberbayerischen Landschaft schufen sie Anfang des 20. Jahrhunderts Werke von ganz neuer Ausdruckskraft, die stilbildend waren für den Expressionismus. „Der Schritt hin zu dieser neuen Kunstform hier in Murnau wäre aber ohne die hiesige Volkskunst nicht denkbar gewesen“, betont Sandra Uhrig, Leiterin des Schloßmuseums. „Die Glasmalerei etwa, auf die Gabriele Münter und ihre Weggefährten in der Staffelsee-Region gestoßen sind, hat sie sofort in den Bann gezogen. Sie liebten die Einfachheit, die klare Struktur, die Konzentration auf das Wesentliche und vor allem die leuchtenden, ungemischten Farben.“

Die Schönheit des Blauen Landes war Inspirationsquelle für die Murnauer Expressionisten. Mindestens ebenso wichtig war die Volkskunst, auf die sie hier trafen.

Münter selbst, die 1908 zum ersten Mal nach Murnau reiste, erinnerte sich einst: „Aber Glasbilder, scheint mir, lernten wir erst hier kennen.“ Eben dieses Zitat wählten die Kuratoren als Untertitel der Ausstellung. In die Kunst der Hinterglasmalerei unterwiesen hat die Berlinerin übrigens Heinrich Rambold, eine Murnauer Instanz auf dem Gebiet der Glasmalerei. Wie sehr Münter diese Form der traditionellen Malerei schließlich perfektionierte, beweist das Exponat „Haus im Park“, entstanden 1909.

Neben den Hinterglasbildern der Expressionistin konnte das Schloßmuseum zahlreiche Stillleben vereinen, auf denen die für die oberbayerische Volkskunst so typischen Madonnenfiguren, Heiligenbilder und auch die Kleinskulpturen abgebildet sind, die die Oberammergauer Schnitzer damals in Massenproduktion anfertigten. „Auf das ‚Stillleben mit Herrgottswinkel‘, eine Leihgabe aus dem Vatikan, sind wir besonders stolz“, sagt Uhrig über das zwischen 1912 und 1914 entstandene Ölgemälde in leuchtendem Grün und strahlendem Rosa. Doch auch Münters „Dunkles Stillleben mit Figürchen“ ist ein Herzstück der Ausstellung. Hierfür hat die Künstlerin 17 Madonnenfiguren um einen Blumenstrauß drapiert.

Das Arrangieren ihrer volkskundlichen Sammlung zu immer wieder neuen Kompositionen zieht sich durch Münters Gesamtwerk. Gerade in den 1940er Jahren, nachdem die Nationalsozialisten ihre Kunst als entartet diffamiert hatten und sie ihr Haus nur noch selten verließ, integrierte sie sie in ihre Gemälde. Noch heute sind die Objekte im „Münter-Haus“ in der Kottmüllerallee zu bewundern. Im Schloßmuseum dagegen können Besucher nicht nur Gabriele Münters Werke betrachten, sondern auch die ihrer Freunde und Weggefährten. Darunter Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Franz und Maria Marc, Paula Modersohn-Becker, Otto Nebel und Hermann Stenner. Im Oberammergau Museum sind wiederum die Hinterglasbilder ausgestellt, die Kandinsky und Marc für den Almanach „Der Blaue Reiter“ aus der umfangreichen Sammlung des Murnauer Braumeisters Johann Krötz auswählten, sowie die für die Expressionisten so wichtigen Oberammergauer Schnitzfiguren.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.murnau.de

Quelle: Tourist-Information Murnau c/o Kunz PR

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