Das Jubiläum der Welterbe-Insel Reichenau nimmt Fahrt auf

Inselspitze der Reichenau aus der Luft: Wir knüpfen ein Band ist das Motto des Jubiläumsjahres auf der Reichenau mit seinem Reigen an Festlichkeiten, Ausstellungen und Bürgerprojekten. - Das Jubiläum der Welterbe-Insel Reichenau nimmt Fahrt auf

Mit wachem Interesse nahmen die Mönche des Klosters Reichenau einst Anteil am Weltgeschehen. Sie waren weit über den Bodenseeraum hinaus vernetzt, pflegten Verbindungen und Freundschaften. Von dieser Offenheit lassen sich die Reichenauer inspirieren und stellen das große Jubiläum „1300 Jahre Reichenau“ unter das Motto „Wir knüpfen ein Band“. Dabei sind sie auch Gastgeber zahlreicher Veranstaltungen. Dazu gehören Freilichtspiele, die als Zeitreise inszeniert werden, das Festival „Eine Insel macht Musik“, ein Klostermarkt und ein „Tag der Nachbarschaft“.

Anlass des Jubiläumsjahres ist die Gründung des Klosters auf der „reichen Au“ im Jahr 724 durch den Wanderbischof Pirmin. Höhepunkte sind die Große Landesausstellung "Welterbe Mittelalter - 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau" in Konstanz, die Eröffnung der neu konzipierten Dauerausstellung des Badischen Landesmuseums im Museum Reichenau, zahlreiche Bürgerprojekte und natürlich die Insel selbst mit ihren großartigen Zeugnissen der Klostergeschichte.

Eine Insel, große Äbte und drei Kirchen

Das Benediktinerkloster Reichenau war im frühen Mittelalter ein wichtiger Impulsgeber für politische Entscheidungen, kulturelle Entwicklungen und die Kunst. Viele Reichenauer Äbte, darunter Abt Haito, Walahfrid Strabo und Abt Witigowo, gehörten zum engsten Umfeld der regierenden Kaiser und Könige. Drei in dieser Zeit erbaute Kirchen zeugen noch heute von ihrem Wirken. Sie waren zu ihrer Zeit hochinnovative Bauten, die die damals traditionelle Bauweise mit Elementen der römischen und byzantinischen Architektur verbanden. Bis heute wird die spirituelle Bestimmung dieser Bauten als Gotteshäuser lebendig gepflegt.

Die einstige Klosterkirche St. Maria und Markus in Reichenau-Mittelzell war geistliches Zentrum des Klosterlebens. Die romanische, zur Zeit ihrer Errichtung hochinnovative Säulenbasilika gehört zu den bedeutendsten Bauwerken ihrer Epoche.

Landesausstellung zeigt Prachtbände

Die klösterliche Schreibstube auf der Insel Reichenau gehörte zu den anspruchsvollsten Buchproduzenten des frühen Mittelalters. Hier schrieben Mönche Bücher von Hand ab und illustrierten sie. So entstanden einige der kostbarsten Prachthandschriften der Welt. Im Auftrag mächtiger Kaiser, Könige und Reichsbischöfe schufen die Mönche mit großer künstlerischer Phantasie Kunstwerke, deren Schönheit noch heute fasziniert. Einige der Folianten sind erhalten geblieben. Mit ihren außergewöhnlichen Illustrationen und Bildseiten zählen sie zu den Hauptwerken der Kunstgeschichte. Fünf besonders prachtvolle Bände werden in der Großen Landesausstellung nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder zu sehen sein.

Ein weiteres beeindruckendes Exponat wird das Verbrüderungsbuch aus dem Kloster Reichenau sein. Hier wurden vom 9. bis ins 16. Jahrhundert die Namen von Wohltätern des Klosters und Personen, die mit dem Kloster in enger Verbindung standen, eingetragen. So konnte ihrer in den Gebeten der Mönche gedacht werden. Mehr als 38.000 Namen sind bis zum Ende des Mittelalters zusammengekommen. Zu den insgesamt 250 Exponaten gehören auch der älteste erhaltene Wetterhahn aus Brescia in Italien, eine frühmittelalterliche Chorschrankenplatte aus Venedig und zwei Elfenbeinreliefs aus dem Louvre. (Große Landesausstellung „1300 Jahre Klosterinsel Reichenau - Welterbe Mittelalter“, 20. April bis 20. Oktober 2024, www.ausstellung-reichenau.de)

Marvin Gedigk, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Prof. Dr. Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums mit byzantinischem Vortragekreuz (2. Hälfte 6 Jh.-frühes 7 Jh.) und Öllampe (5.-7. Jh.). Beide Exponate stehen für die weitreichenden Außenbeziehungen des Klosters Reichenau.

Zeitreise an Originalschauplätzen auf der Insel

Auf der Insel kann man an Originalschauplätzen tief in die Geschichte des Klosters und in die klösterliche Schreibkultur der Mönche eintauchen. Die neue Dauerausstellung des Reichenauer Museums widmet sich diesen Themen und inszeniert die aufwändige Herstellung von Büchern, von der Vorbereitung des Pergaments aus Ziegenhaut über die Herstellung von Tinte und Schreibgerät bis hin zu Kalligraphie, Malerei und Lagerung. Workshops bieten die Möglichkeit, selbst zur Feder zu greifen und die alte Schrift neu zu interpretieren.

Für den Spaziergang über die Insel und zu den Kirchen gibt es einen Guide, der ab April unter www.ausstellung-reichenau.de auf das Smartphone geladen werden kann. Der digitale Begleiter enthält Wissenswertes und Unterhaltsames, Statements von Experten und sogar ein Hörspiel der Mittelalter-Romanautorin Tanja Kinkel. Außerdem stehen von April bis Oktober täglich Kirchenführungen auf dem Programm.

Tägliche Führungen durch die Kirchen der Reichenau stehen während des Jubiläumsjahrs auf dem Programm. Im Bild: Führung im gotischen Chor des Reichenauer Münsters St. Maria und Markus.

Reichenauer Bürgerinnen und Bürger laden ein

Viele Angebote zum Jubiläum kommen von den Reichenauer Bürgerinnen und Bürger. Unter dem Motto „Wir knüpfen ein Band“ haben sie Ideen entwickelt, die die reiche Vergangenheit mit der Gegenwart verbinden. Und es geht um zwischenmenschliche Verbindungen - untereinander, zu den Nachbargemeinden und zu den Gästen der Reichenau. Beim Freilichtspektakel „Reichenau - Eine Zeitreise“ treten im Juli im Schlosspark Königsegg bedeutende Persönlichkeiten der Reichenauer Geschichte auf. Künstlerinnen und Künstler, Profis und Laien, ein Orchester und Chöre von der Insel nehmen das Publikum mit auf eine unterhaltsame Zeitreise. Das Festival „Eine Insel macht Musik“ bringt im Juni Reichenauer Musikgruppen und Bands auf die Bühne. Der Reichenauer Klostermarkt nutzt die neu gestalteten Klostergärten als Kulisse und stellt Reichenauer Produkte in den Mittelpunkt: Verkostung inklusive!

Ein besonderes Augenmerk gilt im Jubiläumsjahr auch den kirchlichen Festen, die nur auf der Reichenau gefeiert werden. Pirminsfest, Meinradsfest und Inselfest werden 2024 mit einem besonderen Programm gefeiert. Alle Bürgerveranstaltungen sind unter www.reichenau1300.de/Projekte aufgelistet.

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Service-Informationen

20.4. - 20.10.2024: Große Landesausstellung:
„Welterbe Mittelalter - 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“

Die Ausstellung findet im Archäologischen Landesmuseum am Benediktinerplatz 5 in Konstanz statt. Auf einer Fläche von 800 Quadratmetern werden rund 250 Exponate gezeigt. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Eintritt: 14 Euro / ermäßigt 11 Euro, Kinder 6-17 Jahre 5 Euro, Familien 33 Euro.

Es gibt auch ein Kombiticket, das zusätzlich den Eintritt in das Museum Reichenau, die Schatzkammer und den Inselbus beinhaltet. Preis: 23 Euro, ermäßigt 20 Euro, Kinder 6-17 Jahre 11 Euro

Die Gemeinde Reichenau bietet zusätzlich ein Jubiläumsticket an. Es beinhaltet den Eintritt ins Museum Reichenau, den Eintritt in die Schatzkammer im Münster und den Inselbus (ohne Landesausstellung). Preis: 12 Euro / ermäßigt 9 Euro, Kinder 6-17 Jahre 6 Euro.

Das ehemalige Kloster und die Insel Reichenau in Kürze

Mit seiner Gründung im Jahr 724 legte der gut vernetzte Wanderbischof Pirmin den Grundstein für ein blühendes Kloster. Die Benediktinerabtei entwickelte sich zu einem der wichtigsten geistigen, politischen und kulturellen Zentren im Herrschaftssystem der römisch-deutschen Kaiser des Mittelalters. Hochinnovative Kirchenbauten entstanden, in den Schreibstuben des Klosters wurden liturgische Bücher von Hand abgeschrieben. Drei romanische Kirchenbauten zeugen von der Blütezeit der Insel.

Seit dem Jahr 2000 ist die Reichenau eine viel besuchte UNESCO-Welterbestätte. Zugleich ist die grüne Insel im Bodensee für viele ein Sehnsuchtsort. In den Gärtnereien, auf den Feldern und in den Weinbergen gedeihen Gemüse, Kräuter und Wein. Die Gäste erleben ein einzigartiges Zusammenspiel von über Jahrhunderte gewachsener Kulturlandschaft, bedeutender Geschichte und gelebter, erfahrbarer Spiritualität.

Quelle: Gemeinde Reichenau c/o PR2 Petra Reinmöller Kommunikation GmbH

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