Vom Kelten-Erlebnisweg bis zur Nachttopfsammlung

Eine Reise 2023 durchs Kulturland Franken
Auf den Spuren der Römer wandeln, altehrwürdige Hohenzollernbauten besichtigen, die großen Meister der Malerei entdecken oder altes Kunsthandwerk bestaunen – Franken macht es möglich. Denn eine lange und abwechslungsreiche Geschichte inspiriert hier eine lebendige Kulturlandschaft.
Sowohl die Kelten als auch die Römer waren im heutigen Franken unterwegs, später prägte dann die Dynastie der Hohenzollern die fränkischen Städte und Gebiete mit zahlreichen Bauten, Parkanlagen und Kunstwerken. Die Spuren dieser ereignisreichen Geschichte entdecken Besucher in den fränkischen Museen. Neben den Kelten, Römern und Hohenzollern lernen sie dort auch 1.000 Jahre jüdisches Leben kennen. Doch nicht nur Historisches wird in den fränkischen Ausstellungsräumen präsentiert – in den Museen spiegelt sich ein vielfältiges kulturelles Leben wider (www.frankentourismus.de/kultur).
Auf den Spuren der Römer und Kelten
Zahlreiche archäologische Funde zeugen vom einstigen Leben der Römer im heutigen Franken. Zum Beispiel verlief hier der Obergermanisch-Raetische Limes, die nördliche Grenze des römischen Reiches, auf einer Länge von 158 Kilometern. Seit 2005 ist das größte Baudenkmal Europas UNESCO-Weltkulturerbe. Entlang der ehemaligen Grenzanlagen haben Besucher vielfältige Möglichkeiten, das Erbe der antiken Großmacht zu erkunden. Rekonstruktionen römischer Bauten oder Museen mit Römer-Schätzen gibt es im Naturpark Altmühltal, im Fränkischen Seenland, im Romantischen Franken, im Spessart-Mainland oder auch im Fränkischen Weinland. Die Spuren der Kelten werden heute noch an vielen Stellen sichtbar – ganz besonders entlang des Kelten-Erlebnisweges. Die Strecke ist 261 Kilometer lang und führt unter anderem durch die Haßberge und den Steigerwald bis zum Aischgrund. Auf dem Weg finden sich Überreste keltischer Siedlungen, Grabhügel und Museen mit altem keltischem Handwerk.

Geschichten und Geschichte aus 1.000 Jahren
Überall in Franken wird Geschichte lebendig. In den fränkischen Städten zeugen besonders viele Bauwerke vom Wirken der Hohenzollern. Über 1.000 Jahre hatte das Adelsgeschlecht als Markgrafen, Kurfürsten, Könige und Kaiser einen immensen Einfluss auf die deutsche Geschichte. In Franken kam die Dynastie zu ihrer Macht. Städte wie Ansbach, Bayreuth, Kulmbach oder Erlangen, aber auch Nürnberg, Schwabach, Cadolzburg, Neustadt an der Aisch oder Heilsbronn sind untrennbar mit den Hohenzollern verbunden. Hier haben sie bedeutende Bauten und Kunstschätze hinterlassen, zum Beispiel das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, das heute zum Welterbe der UNESCO zählt.
Für Besucher ist das Opernhaus ganzjährig zur Besichtigung geöffnet. Im benachbarten Redoutenhaus wird das Welterbe ab dem Frühjahr 2023 zusätzlich um ein Besucherzentrum und ein lebendiges Museum rund um die Geschichte des Opernhauses sowie die Fest- und Theaterkultur des Barocks ergänzt. Das Opernhausmuseum ist damit der neueste Baustein in der inzwischen 30 Einrichtungen zählenden Museumslandschaft Bayreuths, zu deren Besuchermagneten auch das Richard Wagner Museum, das Franz-Liszt-Museum oder das Kunstmuseum Bayreuth gehören.
Ebenfalls auf eine über 1.000-jährige Geschichte blickt das jüdische Leben in Franken zurück. Besucher lernen es zum Beispiel im „Museum Jüdischer Geschichte und Kultur“ in Aschaffenburg, dem Haus „Shalom Europa“ in Würzburg, im „Jüdischen Museum Franken“ in Fürth oder beim Besucher einer fränkischen Synagoge kennen. Heute gibt es nämlich wieder Israelitische Kultusgemeinden in Fürth, Würzburg, Bamberg, Bayreuth, Hof, Nürnberg und Erlangen.

Moderne Kunst und alte Meister
Wer sich neben Geschichte auch für Kunst interessiert, wird in Franken ebenso fündig. Besonders bekannt für seine Kunstsammlungen ist Schweinfurt. Die Kunsthalle dort legt den Schwerpunkt auf die moderne Malerei nach 1945. Noch bis 19. Februar 2023 besuchen Interessierte dort die Sonderausstellung „Hubertus Hess und Peter Kampehl. Was macht der Vogel mit der Linie?“, in der die Werke zweier zeitgenössischer fränkischer Künstler gegenübergestellt werden. Später im Jahr wird es außerdem Ausstellungen zu den Künstlern Hans Platschek (16. März bis 11. Juni 2023), Robert Weissenbacher und Götz Sambale (6. Juli bis 15. Oktober 2023) sowie Inge Gutbrod (9. November 2023 bis 28. Januar 2024) geben.
Ergänzt wird die zeitgenössische Ausrichtung der Kunsthalle mit dem Museum Georg Schäfer: Es beherbergt die bedeutendste Privatsammlung mit Werken aus dem deutschsprachigen Raum des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig finden Besucher dort die größte Spitzweg-Sammlung der Welt. Für Kunstbegeisterte lohnt es sich schon jetzt, die Tage vom 2. April bis zum 2. Juli 2023 im Kalender anzustreichen. Dann werden im Museum Georg Schäfer nämlich Werke des bedeutenden deutschen Malers Casper David Friedrich zu sehen sein.
Urzeitriesen, Fakefood und starke Frauen
Auch künstlerisch, aber etwas kurioser wird das Museumsjahr 2023 in Bamberg. Die Sonderausstellungen der Bamberger Häuser spannen den Bogen von Dinosaurier-Bildnissen, über inspirierende Frauen bis hin zu kritischer Kunst. Zeitlich am weitesten zurück reist die Schau „So viel mehr als nur T.Rex!“, die vom 20. Januar bis zum 30. Juni 2023 im Naturkundemuseum zu sehen ist. Sie präsentiert eine Werk-Auswahl von Joscha Knüppe, der mit seiner „Paläoart“ längst ausgestorbene Organismen jenseits von Hollywood-Klischees künstlerisch zum Leben erweckt. Veralteten Klischees sagt auch die Ausstellung „Frauen.Taten.Werke“ den Kampf an. Das Diözesanmuseum rückt vom 24. Juni bis zum 10. Oktober 2023 Frauen in den Fokus, die über die Jahrhunderte die Botschaft Christi verkündet haben. Es werden die Werke von zwölf Künstlerinnen gezeigt, die sich für die Ausstellung mit den historischen Persönlichkeiten beschäftigten. Über das Jahr verteilt gibt es noch viele weitere außergewöhnliche Ausstellungen in Bamberg. Besucher entdecken etwa Kunst aus Müll oder auch eine Sammlung von „Fakefood“.
Ausstellung im Naturkunde-Museum Coburg | Coburg.Rennsteig

Kurioses aus ganz Franken
Überhaupt finden Kultururlauber in Franken viele ausgefallene Museen und Ausstellungen. In Partenfeld, einem Ortsteil von Thurnau in der Fränkischen Schweiz, gibt es zum Beispiel das Nachttopfmuseum. In Coburg beschäftigt sich das Naturkunde-Museum noch bis 16. April 2023 mit der Welt der Textilien. Und in Iphofen zeigt das Knauf-Museum vom 26. März bis 5. November 2023 die Sonderausstellung „Glanz & Geheimnis – Pracht und Macht des orientalischen Schmucks“.
Feines Gold und feine Pinsel
Wen solch fein gearbeiteter Schmuck begeistert, den dürfte auch das „Fabrikmuseum“ in Roth im Fränkischen Seenland interessieren. Dort geht es nämlich um Leonische Waren. Sie werden aus Gold- und Silberdrähten sowie versilberten, vergoldeten und goldfarbenen Kupferdrähten erzeugt und zu dekorativen Produkten wie Stickereien, gehäkelten Spitzen oder Christbaumschmuck weiterverarbeitet. Den Weg vom Draht zur Leonischen Ware zeigt das Museum eindrucksvoll an laufenden Maschinen. Roth war im 18. und 19. Jahrhundert das deutschlandweite Zentrum dieser goldenen Industrie. Genauso lange gibt es im Fränkischen Seenland eine weitere Handwerkstradition: die der Bürsten- und Pinselmacher. Dass das Handwerk bis heute in der Region eine große Rolle spielt, zeigt das „Deutsche Pinsel- und Bürstenmuseum“ in Bechhofen.
Mehr Kultur in Franken
Diese und viele weitere Tipps finden Interessierte in der neuen Kulturbroschüre „Franken – Kulturelle Entdeckungsreise“ und dem Urlaubsmagazin „Freu’ Dich auf Franken 2023“. Viele der darin vorgeschlagenen Ziele sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Erhältlich sind Broschüre und Magazin kostenlos bei FrankenTourismus; zudem stehen sie online als Blätterkataloge zur Verfügung.
Quelle: Tourismusverband Franken e.V.
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